Bunker International: Raumkunst-Bunker-Kunstraum

15–23 August 1987
Opening: 15 August 1987

Intervention
Installation

Location(s):
Ehem. Tiefenbunker, Stresemannstraße 87, Berlin

Project group RealismusStudio

Bettina Munk, Arndt Schäfer, Heiner Schücker

Aus der Anmerkung zum Projekt:
Vier Jahrzehnte war der BUNKER exterritorial, zur Ostberliner Reichsbahn gehörend, verdrängt und vergessen und daher unverändert erhalten geblieben, in dem vom Krieg grundlegend zerstörten politischen Zentrum Berlins. Im künstlerischen Umfeld des KUKUCK, dem ehemaligen KUNST und KULTUR-CENTRUM KREUZBERG, zu dem die Projektgruppe gehörte, wurde bei umfangreichen Recherchen in dieser Gegend 1982/83 die verwaiste Anlage entdeckt und mit der fortlaufenden konzeptionellen Ausarbeitung zur Visualisierung des BUNKERS begonnen. Mit der Übernahme der S-Bahn durch die Westberliner BVG, die einhergehende Planungskompetenz der Oberfinanzdirektion zur Wiederverwendbarkeit des BUNKERS und dem Interesse der FESTSPIELE GMBH an dem Konzept in Verbindung mit der Berlin-Ausstellung im Gropiusbau wurden die Grundlagen zur Realisierung der jetzt beabsichtigten Öffnung geschaffen. Die Grundüberlegungen der Gestaltung gehen von dem unspekulativ Vorhandenen aus. Die geschichtliche, sowie die raumsituative Eindeutigkeit der Anlage spricht für sich selbst und soll nicht überlagert oder illustriert werden, sondern die Voraussetzung bilden für eine eigenständige Deutung des Besuchers durch die Mittel der Kunst. Die Installation: Das vorhandene Element der ursprünglichen Einrichtung, die Pfeile und Durchgänge markierende Phosphorfarbe bietet Material zur Sichtbarmachung. Nachleuchtende Farbe wird flächig eingesetzt, eingefaßt durch die konkrete Begrenzung der bestrichenen Wand, der Decke oder des Bodens. Die Lichtflächen deuten die Gleichförmigkeit, rhythmisieren und verformen den Raum. Ihre statische Erscheinung wird von dem durchgehenden Besucher in Fluß gebracht. Die vorgeprägte Leere, vorgesehen zum Verharren, zum Abwarten, wird zum dynamischen Prozeß und ermöglicht, assoziativ Bezüge herzustellen zwischen elementarer Erfahrung, Durchqueren einer Raumsituation in wechselnden Prozessen, Umherstreifen in der Weglosigkeit des Labyrinthes und dem sich Befinden in konkreter Gegenwart und berechneter Zukunft. […]