16. Mai 2009
Teilnehmer_innen
20.00 Uhr
Führung durch die Ausstellung “Tier-werden, Mensch-werden”
21.00 Uhr
Lesung im Ausstellungsraum
“Aus unruhigen Träumen”: von animalischen und menschlichen Werdensprozessen.
Robert Meller liest Texte in der NGBK-Ausstellung “Tier-Werden, Mensch-Werden”:
Edgar Dutka, Das Fräulein und der Hundefänger
Veröffentlichung in deutscher Sprache im Braumüller Literaturverlag in Wien Herbst 2009,
„Schicksalhaft für mich und auch für dieses Buch war ein einjähriger Aufenthalt bei meiner Mutter in New South Wales in Australien (1968/69). Damals dachte ich mir die Geschichte eines kleinen Hundefräuleins aus, das aus der Stadt in den australischen Busch kommt. Erst 1999, als ich dieses Buch dann zu schreiben begann, entpuppte sich daraus ein Drama über den Sinn der menschlichen Existenz in einem Land, das für die Europäer bis heute terra australis incognita ist. Und das ich liebe.“
In einer Übersetzung von Julia Hansen-Löve (* 1975 in Wien): Tschechischstudien an der Prager Karls-Universität und in Wien. Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Prag und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Seit 1999 Ausstellungen, seit 2002 literarische Übersetzungen. Lebt in Berlin.
Franz Kafka, Die Verwandlung
„Gregor schob sich langsam mit dem Sessel zur Tür hin, ließ ihn dort los, warf sich gegen die Tür, hielt sich an ihr aufrecht - die Ballen seiner Beinchen hatten ein wenig Klebstoff - und ruhte sich dort einen Augenblick lang von der Anstrengung aus. Dann aber machte er sich daran, mit dem Mund den Schlüssel im Schloß umzudrehen. Es schien leider, daß er keine eigentlichen Zähne hatte, - womit sollte er gleich den Schlüssel fassen? - aber dafür waren die Kiefer freilich sehr stark; mit ihrer Hilfe brachte er auch wirklich den Schlüssel in Bewegung und achtete nicht darauf, daß er sich zweifellos irgendeinen Schaden zufügte, denn eine braune Flüssigkeit kam ihm aus dem Mund, floß über den Schlüssel und tropfte auf den Boden.“
Robert Meller: Schauspieler, Theater, Film, Sprechertätigkeit.
Theaterstationen u.A.: Schauspielhaus Düsseldorf, Residenztheater München, Hans-Otto-Theater-Potsdam. Freiberuflich seit 2000 / in regelmäßigen Abständen Fernsehfilme.
Kinofilm in 2008: “Die Päpstin” Regie: Sönke Wortmann.
Regelmäßige Lesungen verschiedener Autoren und Themen.
U.a. Die Prinzensuite / Der kleine Prinz mit Flöte und Harfe / Musik: Gisbert Näther.
Sprechertätigkeit für Rundfunksender: Hörspiele, Features, Lyrik.
Voice Over für Dokumentarfilme, Hör-CD’s.
Edgar Dutka: Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur und Dramaturg von Zeichentrickfilmen, wurde 1941 geboren. Seine Mutter kam aus politischen Gründen ins Gefängnis, er wurde in ein Kinderheim eingewiesen. Dutka arbeitete in wechselnden Berufen und lebte ein Jahr lang in Australien. 1971 absolvierte er das Fach Drehbuchautor und Dramaturgie an der Prager Filmakademie (FAMU). Seit 1974 war er als Dramaturg, Drehbuchautor und Regisseur im Jiří-Trnka-Studio und im Studio Bratři v triku tätig. Er ist Autor oder Mitautor von über vierzig Zeichentrickfilmen (O Maryšce a Vlčím hrádku, Konec krychle, Všehochlap, Drátovat, flikovat, die Zeichentrickfilmserie Brundibáři). Zusammen mit dem Regisseur und bildenden Künstler Jiří Bárta schuf er 1989 den Film Klub odložených / Der Klub der Ausrangierten, in den letzten Jahren arbeitet er mit Bárta an einem Filmprojekt über den Prager Golem. Seit Anfang der 90er Jahre unterrichtet Dutka an der FAMU Drehbuchschreiben und Geschichte des Zeichentrickfilms. 2002 habilitierte er sich dort. Für sein Schaffen im Bereich des Zeichentrickfilms wurde er für den Preis der British Academy of Film and TV (BAFTA) nominiert und bei dem Filmfestival in Cannes mit dem Grand Prix ausgezeichnet. Edgar Dutka lebt in Prag.
Julia Hansen-Löve (Übersetzung): Tschechischstudien an der Prager Karls-Universität und in Wien. Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Prag und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Seit 1999 Ausstellungen, seit 2002 literarische Übersetzungen. Lebt in Berlin.