1. März–13. April 1971
Künstler_innen
Arbeitsgruppe Ausstellungsübernahmen
Übernahme aus Bergbau-Museum Bochum
Aus der Publikation:
Mit der Präsentation von Meunier möchten wir eine Diskussion um den Realismus in der bildenden Kunst anregen und, soweit eine solche Diskussion schon in Gang gekommen ist, ihr historisches Anschauungsmaterial liefern. Wir meinen, daß eine Realismus-Diskussion gerade in Berlin und in der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst geführt werden sollte, gibt es doch hier sehr viele Künstler, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, gesellschaftliche Inhalte ins Bild und in die Plastik zu bringen. Freilich sind aus dem Werk Meuniers nicht unmittelbar Patentrezepte für die gegenwärtige Kunstproduktion zu gewinnen. Überflüssig zu sagen, daß wir Meunier natürlich nicht zum Realisten ex cathedra erklären wollen, dessen zeitgebundene Lösungen als kanonische Kriterien realistischer Kunst zu gelten hätten (so wie etwa Georg Lukács die Romane Balzacs zum ahistorischen Prüfstein für eine realistische Literatur gemacht hat). Der Realismus eines Werkes – als Methode, nicht als rein formaler Stilbegriff – kann sich nur im Kontext seiner historischen Leistung aufzeigen lassen.