Don’t Worry – Be Curious! Die 4. Ars Baltica Triennale der Fotokunst

9. Februar–16. März 2008
Eröffnung: 8. Februar 2008

Ausstellung
Publikation

Ort(e):
NGBK, Oranienstraße 25
Weitere Stationen: KUMU Art Museum, Tallinn, Estland; Pori Art Museum, Finnland; Andrejsala, Riga, Lettland; Casino Luxembourg, Luxemburg

Künstler_innen

Petra Bauer, Anna Baumgart, Olga Chernysheva, Bodil Furu, Kaspars Goba, Kristina Inciuraite, J&K, Sven Johne, Oliver Kochta-Kalleinen und Tellervo Kalleinen, Talleiv Taro Manum, Tanja Nellemann Poulsen, Anu Pennanen, Colonel und Khaled D. Ramadan, Katrin Tees, Alexander Vaindorf, Arturas Valiauga, Julita Wójcik

Arbeitsgruppe Ausstellungsübernahmen

Stéphane Bauer, Farida Heuck, Katharina Hohmann, Katharina (Katja) Jedermann, Simon Marschke, Antje Weitzel

Die 4. Ars Baltica Triennale der Fotokunst Don’t Worry – Be Curious!, kuratiert von Dorothee Bienert, Kati Kivinen und Enrico Lunghi, präsentiert Fotografien, Videos und Installationen von 20 Künstlern und Künstlerinnen aus den Ostseeanrainerstaaten, die auf unterschiedliche Weise über die gegenwärtigen gesellschaftlichen Umbrüche und die dadurch hervorgerufenen Ängste und Probleme sprechen.

Die soziale, politische und wirtschaftliche Realität in Europa ist heute von Umstrukturierungsprozessen geprägt, die den Zerfall von Ortsbeständigkeit, die Verflüchtigung stabiler sozialer Beziehungen und die zunehmende Individualisierung auf der einen, wachsende Arbeitslosigkeit, Passivität und Politikverdrossenheit auf der anderen Seite zur Folge haben. Diese Umbrüche werden in den westeuropäischen Ländern v.a. als Krise des Wohlfahrtsstaates erlebt, während sie in den osteuropäischen Ländern als Folge der Ablösung der sozialistischen Wirtschaftsordnung erscheinen. Die gefühlte Bedrohung erzeugt hier wie dort ähnliche Reaktionen: Ängste vor sozialer Verelendung, Identitätsverlust und einer ungewissen Zukunft sind Auswirkungen der Globalisierung. Damit verbunden ist die wachsende Angst vor dem “Fremden” und der Wunsch, das “Andere” immer mehr auszugrenzen.

Die Ausstellung geht davon aus, dass Kunst hier Impulse geben und zum Nachdenken über Handlungsmacht und Partizipation anregen kann. Eingeladen sind Künstler und Künstlerinnen, deren Praxis auf der Erforschung ihrer gesellschaftlichen Umgebung basiert. In den wenigsten der Projekte geht es explizit um das Thema Angst; die Künstler_innen bearbeiten vielmehr so verschiedene Themen wie Migrationspolitik, Vorstellungen von “Normalität” und “Andersheit”, die Mechanismen von Verstehen und Missverstehen, Perspektiven und Lebensentwürfe junger Erwachsener, den Einfluss der Medien auf Wahrnehmung, Denken und Wissen, das Verhältnis von Konsumkultur und Natur oder den emotionalen Wert des Alltäglichen. Was die Arbeiten verbindet, ist eine positive, oft humorvolle Grundstimmung, die neugierig macht, sich auf Unbekanntes einzulassen und die eigenen Wahrnehmungs- und Denkmuster zu hinterfragen.

Der Katalog zur Ausstellung ist im Revolver Verlag erschienen, ISBN 978-3-86588-387-2.

www.ars-baltica.net

Kurator_innen: Dorothee Bienert, Kati Kivinen, Enrico Lunghi

Unterstützt von

Weitere Förderer in den Ars Baltica Partnerländern

In Kooperation mit