11. Mai–12. Juni 1981
Künstler_innen
Arbeitsgruppe RealismusStudio
Aus der Publikation (Barbara Straka):
Dornseif ist kein “kritischer Künstler mit dem Pathos der Weltverbbesserung, der sich eine direkte politische Einflussnahme der Kunst auf gesellschaftliche Verhältnisse verspricht. Dornseif geht es nicht um die Vereinnahmung des Betrachters für diese oder jene Zwecke, wohl aber kann man seine Arbeit als Beitrag zum Thema der Emanzipation des Menschen verstehen. Strikt widersetzen würde sich Dornseif deshalb auch einem verengten Begriff von Parteilichkeit, wie er im Sozialistischen Realismus vertreten wird.
Wichtigste Aufgabe realistischer Kunst heute könnte es sein, die Defizite und Beschädigungen menschlichen Seins aufzuzeigen, die Möglichkeit einer Identität anzudeuten und im Aufbrechen traditioneller Wahrnehmungsweisen unsere Phantasie und unser Nachdenken zu provozieren.