Kunst im Exil in Großbritannien 1933-1945

11. Januar–23. Februar 1986

Ausstellung
Publikation

Ort(e):
Orangerie des Schlosses Charlottenburg

Künstler_innen

Theo Balden, Hugo Dachinger, Meta Dachinger, Eva Frankfurther, Gerhart Frankl, Hilde Goldschmidt, Walter Gropius, John Heartfield, Eugen Hoffmann, Erich Kahn, Margarete Klopfleisch, Oskar Kokoschka, Kurt Lade, Ludwig Meidner, Erich Mendelsohn, László Moholy-Nagy, Reinhold Nägele, Walter Nessler, Laszlo Peri, Adele Reifenberg, Samson Schames, Kurt Schwitters, Wolf Suschitzky, Edith Tudor-Hart, Hellmuth Weissenborn, u.a.

Arbeitsgruppe

Gisela Haus, Margret Kampmeyer, Hartmut Krug, Raya Kruk, Marlene Müller-Haas, Freya Mülhaupt, Michael Nungesser, Jutta Phillips-Krug, Gabriele Ruoff, Brigitte Sonnenschein, Christine Staske-Stieren

Übernahmen nach Städtische Galerie Schloss Oberhausen (29.4.-15.6.1986), Camden Arts Centre (20.8.-5.10.1986), Historisches Museum der Stadt Wien (23.10.-30.11.1986)

Aus der Pressemitteilung:
Eine Arbeitsgruppe der NGBK hat Werke deutscher und österreichischer Künstler zusammengetragen, die in den dreißiger Jahren nach Großbritannien emigrierten. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den in Exil entstandenen Arbeiten bildender Künstler, Fotografen und Architekten.

Aus der Publikation (Vorwort):
Die Ausstellung und der Katalog folgen den Spuren des Exodus der Kunst auf die Britischen Inseln. Der Schwerpunkt des Interesses liegt auf der Bildenden Kunst […]. Es geht darum, neben der Geschichte persönlicher Leiden und politischer Verfolgung, vor allem die Kulturgeschichte des Exils deutlich werden zu lassen.

Pressestimmen

Die Zeit, 24.1.1986 (Bernhard Schuld)
“Ein schwieriges Thema also, das sich die Berliner „Neue Gesellschaft für bildende Kunst“ mit der „Kunst im Exil in Großbritannien 1933-45“ vorgenommen hat. Angesichts des lückenhaften
Kenntnisstandes der Exilforschung mußte verständlicherweise die Dokumentation im Vordergrund stehen. Damit aber war das Dilemma der Ausstellung vorgezeichnet. Denn die – ohne jeden Zweifel notwendige und überfällige – Aufzeichnung der Emigrantenschicksale, aus vier bis fünf Jahrzehnten Abstand ohnedies kaum mehr aus Primärquellen zu erschließen, führt noch nicht von selbst zu einer Ausstellung. Schon die Liste der 62 in der Charlottenburger Orangerie vertretenen Künstler – von 120, deren Biographie der Katalog verzeichnet – läßt nicht erwarten, auf lauter unentdeckte Meisterwerke zu stoßen. Die Würdigung der durch das Naziregime beschädigten, wo nicht zerstörten Lebenswege, die keine wertenden Unterschiede macht und machen darf, ist nicht identisch mit der ästhetischen Würdigung der im Exil entstandenen Kunstwerke, die um ein qualifizierendes Urteil gerade nicht herumkommt, will sie mehr sein als ein moralischer Appell. Die Trennlinie zwischen historischer Dokumentation und Kunstausstellung, bei einem so belasteten Thema gewiß schwieriger zu ziehen, hat die vielköpfige Arbeitsgruppe weitgehend ignoriert.”