1. Januar–31. Dezember 2023
Vereinsinitiative
Stipendiat_innen
Seit 2018 werden jährlich zwei Stipendien an in Istanbul lebende Künstler_innen vergeben. Das bestehende Istanbul-Stipendium der Senatsverwaltung für Kultur und Europa wurde zu einem echten Austausch erweitert, indem jährlich zwei Künstler_innen aus Istanbul von einer Jury ausgewählt und nach Berlin entsandt werden und umgekehrt. Damit sollen die Beziehungen zwischen den Partnerstädten Berlin und Istanbul und die Verbindung zur türkischen Kunstszene weiter gestärkt werden. Dies folgt der Überzeugung, dass internationaler Austausch und unmittelbare Kommunikation kulturelle Vielfalt als Bereicherung erlebbar werden lassen und zum Perspektivenwechsel einladen.
Das Stipendium wird im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Kunstverein neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) und dem ZK/U (2018-bis Mitte 2021), seit Juni 2021 mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, in Berlin sowie dem DEPO in Istanbul ermöglicht.
- Januar – 15. Juni 2023
Özge Açıkkol
Özge Açıkkol arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, sozialräumlichen Praktiken, Literatur und Sozialpädagogik. Sie interessiert sich vor allem für die Stadt und wie sie sich durch die Mikroaktionen und Interaktionen ihrer Bewohner reproduziert. Diese Mikroaktionen zur Reproduktion der städtischen Umwelt ergeben sich in der Regel aus den Überlebenstaktiken der Bürger, die mit verschiedenen Stufen der städtischen Armut konfrontiert sind. Ihre jüngsten Forschungen befassen sich mit neuen Wegen der Beziehung zwischen Kunst und Aktivismus in der städtischen Sphäre. Während ihres Aufenthalts in Berlin wird sie eine Reihe von Interviews mit verschiedenen Akteuren führen, um neue Erkenntnisse über den öffentlichen Raum als Gemeingut zu gewinnen.
Özge Açıkkol (geb. 1976) studierte Bildende Kunst und Malerei an der Marmara-Universität in Istanbul. Kürzlich nahm sie an der Ausstellung Reflections From The Women’s Archives, Depo İstanbul, 2022 teil und war von September 2021 bis Juni 2022 Stipendiatin der BAK (basis voor actuele kunst) für Situated Practice. Als Mitglied des Künstlerkollektivs Oda Projesi nahm sie an zahlreichen Kollaborationen und Projekten im In- und Ausland teil. Im Herbst 2022 wird das Projekt ANA#3, in dem sich die Künstler mit Mutterschaft auseinandersetzen, auf der 17. Istanbul Biennale präsentiert.
Termine:
Freitag, 28. April 2023, 19 Uhr (en)
Kunstquartier Bethanien, Studio 139, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
Künstler_innengespräch „nGbK in Kreuzberg“ mit Özge Açıkkol (Stipendium Istanbul-Berlin) im Rahmen von “Auftakt 2023”
Moderation: Ingo Arend
Die Istanbuler Künstlerin Özge Açıkkol lebt und arbeitet seit dem 15. Januar 2023 als Stipendiatin des Berliner Senats und der nGbK im Kunstquartier Bethanien. Als Teil des Istanbuler Künstler_innenkollektivs Oda Projesi arbeitet Açıkkol an der Schnittstelle von Kunst, sozialräumlichen Praktiken, Literatur und Sozialpädagogik.
Açıkkol interessiert sich vor allem für die Stadt und wie sie sich durch die Mikroaktionen und Interaktionen ihrer Bewohner reproduziert. Diese Mikroaktionen zur Reproduktion der städtischen Umwelt ergeben sich in der Regel aus den Überlebenstaktiken der Bürger_innen, die mit verschiedenen Stufen städtischer Armut konfrontiert sind. Ihre jüngsten Forschungen befassen sich mit neuen Wegen der Beziehung zwischen Kunst und Aktivismus und dem öffentlichen Raum als Gemeingut. Heute wird in vielen Teilen der Welt das „Recht auf Stadt“ durch autoritäre Regime und Praktiken unterdrückt, wobei es ein Ausweg sein könnte, über den öffentlichen Raum zu sprechen und ihn dadurch „heimzusuchen“.
- Juli – 15. Dezember 2023
Fatma Çelik
Seit mehr als einem Jahrzehnt widmet sich Fatma Çelik in Fotografien und Videoarbeiten den Themen Identität, Erinnerung, Ökologie und Gender. Als kurdische Künstlerin, die seit vielen Jahren im Norden Kurdistans arbeitet, interessiert sie sich besonders für Narrative und Archive zur angespannten Situation der Kurd_innen in der Region und ihre Leben in der Diaspora.
In Berlin wird Çelik ihr Langzeitforschungsprojekt Back to Nature fortsetzen und erweitern. Für das Projekt arbeitet sie mit Frauen, die unter Schirmherrschaft von Flamingo e.V., einer Berliner Organisation, die vorwiegend mit Migrant_innen arbeitet, im Hevrin-Xelef-Garten ihren eigenen Raum schaffen. Back to Nature folgt Kurd_innen, Alevit_innen, Assyrer_innen und Chaldäer_innen, die in ihre in den 1990er Jahren evakuierten Heimatdörfer zurückgekehrt sind, um dort biologische Landwirtschaft und Viehzucht zu betreiben. In Berlin folgt Çelik nun Kurd_innen und anderen diasporischen Gemeinschaften, die nicht in ihre Dörfer zurückkehren können und an ihren jetzigen Wohnorten Gärten und Räume für sich schaffen.
Fatma Çelik (geb. 1987) schloss 2009 ihr Studium am Institut für Psychologie der İnönü-Universität in Malatya ab. Von 2012 bis 2021 war sie Mitglied des Kollektivs NarPhotos. Ihre Arbeiten waren in Gruppenausstellungen wie REGENERATE: Noorderlicht Internationaal Photo Festival, Groningen, Friesland, Drenthe, NL (2023); Cultural Dialogue: Artistic Collaboration: Support for Production: To Look, Record and Tell in order to Remember im Depo, İstanbul (2022), On Solitude and Water im Depo, İstanbul / Bomontiada, İstanbul / Amed Şehir Tiyatrosu, Diyarbakır / Çetin Emeç Sanat Galerisi, Izmir (2018-2020), Women and Prison 5, Diyarbakır Metropolitan Municipality Exhibition Hall (2016) und On the Road, Istanbul Modern (2014) zu sehen.
Termine:
Freitag, 8. Dezember 2023, 17 Uhr (de/tur)
Kunstraum Kreuzberg/Bethanien
Künstler_innengespräch “Back To Nature / Doğaya Dönüş” mit Fatma Çelik und Ingo Arend
Moderation: Can Mileva Rastovic
Seit mehr als einem Jahrzehnt widmet sich Fatma Çelik in Fotografien und Videoarbeiten den Themen Identität, Erinnerung, Ökologie und Gender. Als kurdische Künstlerin, die seit vielen Jahren im Norden Kurdistans arbeitet, interessiert sie sich besonders für Narrative und Archive zur angespannten Situation der Kurd_innen in der Region und ihre Leben in der Diaspora.
In Berlin wird Çelik ihr Langzeitforschungsprojekt Back to Nature fortsetzen und erweitern. Für das Projekt arbeitet sie mit Frauen, die unter Schirmherrschaft von Flamingo e.V., einer Berliner Organisation, die vorwiegend mit Migrant_innen arbeitet, im Hevrin-Xelef-Garten ihren eigenen Raum schaffen. Back to Nature folgt Kurd_innen, Alevit_innen, Assyrer_innen und Chaldäer_innen, die in ihre in den 1990er Jahren evakuierten Heimatdörfer zurückgekehrt sind, um dort biologische Landwirtschaft und Viehzucht zu betreiben. In Berlin folgt Çelik nun Kurd_innen und anderen diasporischen Gemeinschaften, die nicht in ihre Dörfer zurückkehren können und an ihren jetzigen Wohnorten Gärten und Räume für sich schaffen.
In Kooperation mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien (Berlin) und dem DEPO (Istanbul)
Finanziert von