NGBK blogs Heiligendamm

Anlässlich des G8-Gipfels 2007 in Heiligendamm

2.–8. Juni 2007

Einzelprojekt/Produktion
Filmscreenings
Diskussionen

Ort(e):
NGBK, Oranienstraße 25

Augen auf! Wir wollen zeigen, was Heiligendamm bewegt und wer das Spiel spielt!
Gegen die Vereinzelung der Hier gebliebenen.

Veranstaltungen:

tägl. von 22.00 - 0.00 h mit Musik, Kritik und Getränken

SCREENING - Programm:

Samstag, 2. Juni 2007
I. „G8 Gipfelmusik“
Christian von Borries, Berlin
In diesem Frühjahr, vor dem Gipfel, werden im Kempinski Hotel Heiligendamm die Stimmen der acht Regierungschefs sowie der Sound vergangener G8-Gipfel-Auseinandersetzungen eingespielt.
Das Wiederaufnehmen kombiniert das Ausgangsmaterial mit der spezifischen Akustik des Ortes. So entsteht eine musikalische Reflektion über leere Worte und Kommunikationsprobleme angesichts einer Sprachen- und Interessenvielfalt. Eine zentrale Rolle spielt G8, ein vom menschlichen Ohr nicht mehr bewusst hörbarer hoher Ton.

II. „G8 & ich“
Videovortrag von Mercedes Bunz zum flexibilisierten Kapitalismus
Mercedes Bunz stellt sich die Frage, in welcher Weise und warum Überforderung die neue Form der Unterdrückung ist, und was man dagegen tun kann (dabei muss man äußerst geschickt bleiben).
Es gibt einiges zu beobachten: Beispielsweise muss man dringend analysieren, was es für den Entwurf von “Macht” bedeutet, wenn sich die Agenda des G8-Gipfels wie die Tagessordnungspunkte einer urs-linken Veranstaltung liest: Klimaschutz / Kampf gegen Aids / Einforderung transparenter Finanzmärkte / Nachhaltigkeit. Und natürlich: Afrika – das besondere Anliegen der Kanzlerin. Einzig die panische Angst um das geistige Eigentum sticht da seltsam heraus. Also: Was ist nur mit der Herrschaft los?

III. tagesaktuelle Berichte von g8-tv aus Heiligendamm und Umgebung

IV. “Heiligendamm G8 2007”
Julia Lazarus
30 Minuten
Der Film begreift das politische Ereignis als theatrale Inszenierung und beschreibt von einer zurückhaltenden Beobachterperspektive die Choreographie der Körper innerhalb des Zentrums. Der Fokus liegt auf Nebensächlichkeiten und Details, auf wiederkehrenden Handlungen und Mustern, die sich aus den Bewegungen der Einzelpersonen vor der Kulisse der Landschaft und der Architektur immer wieder neu zusammenstellen. In distanzierten Einstellungen wird die Logik der politischen Repräsentation erkennbar, ohne dabei den einzelnen Ereignissen Bedeutung zuzuschreiben.

V. „Soziale Geräusche“
Judith Sigmund
Die Künstlerin führt mit BewohnerInnen der Region Interviews: Wie sehen sie die Vorbereitungen, die Durchführung und die Auswirkungen des G8-Gipfels? Die Interviews thematisieren über die Meinungen zum Gipfeltreffen hinaus Ansichten und Stimmungen über politische und soziale Entwicklungen in der Region im Postsozialismus.
Die Künstlerin stammt aus der Region und ist mit den Menschen vertraut. Ziel der Befragungen ist es, ostdeutsche Perspektiven in die Internationalität des Kunstprojektes einzubringen.

Sonntag, 3. Juni 2007
I. „bewegungen bewegen sich selbst“
bankleer
Video (13.40 min.) 2003
„Die protestierende Reflexion leistet etwas, was sonst nirgends geleistet wird. Sie greift Themen auf, die keine der Funktionssysteme, weder die Politik noch die Wirtschaft, weder die Religion noch das Erziehungswesen, weder die Wissenschaft noch das Recht, als eigene erkennen würde. Sie stellt sich quer zu dem, was innerhalb der Funktionssysteme an Selbstbeschreibung anfällt.“ (Niklas Luhmann)
Der Film stellt soziologischen Texten von Niklas Luhmann und Slavoj Zizek, Bildmaterial der globalen Protestbewegung gegenüber und arbeitet an der Analyse der Globalisierungsbewegung.

II. tagesaktuelle Berichte von g8-tv aus Heiligendamm und Umgebung

III. „reale reste …“
Bankleer
Auskopplung (4,0 min.) 2007
Eine Musikvideoauskopplung aus der Videoarbeit Reale Reste, die von der Kreuzberger Hip-Hop Formation „conexionmusical“ bestritten wird.
Reale reste ist ein Versuch, zentrale Aspekte aus Slavoj Zizeks Werk “Die Tücke des Subjekts” auf das Phänomen‚ des Vordringens der Wirtschaftsmacht in die Gesellschaft hin anzuwenden. Wenn die Statistiken voll sind, kehren die Ausgeschlossenen wieder. Ihre Suche nach Erlösung bringt sie zurück an die Orte ihres symbolischen Todes. Mit Urbildern des Zombiemotives, das von Homers Odyssee über Haiti-Voodoo bis zu Hollywoodproduktionen Eingang ins kulturelle Gedächtnis gefunden hat, suchen wir die direkte Konfrontation mit der wahren Allgemeinheit. „Reale reste“ will sichtbar machen, was in der alles einbeziehenden Post-Politik ausgeschlossen bleibt (Agamben/Rancière) und wie diese ausgeschlossene Dimension in neuer Weise politisch verwirklicht werden kann.

Montag, 4. Juni 2007
I. Der thematische G8TV- Zusammenschnitt des gestrigen Tages in Rostock (aufgrund technischer Probleme des G8TV- Servers zeigen wir die Zusammenschnitte jetzt immer einen Tag versetzt)

II. “Zusammenprall der Zivilisationen”
- afrikanische Flüchtlinge versuchen in Melilla in die EU zu gelangen
Realisation/Produktion: PRODEIN
Spanien,2006 (35 min.)
Sprachversion: Dt./span UT und franz./span UT
Seit ihrem Bestehen hat die Europäische Union ihre Außengrenzen Zug um Zug geschlossen. Seitdem versuchen Menschen aus dem Süden auf verschiedenen Wegen nach Europa einzureisen. An der marokkanischen Mittelmeerküste liegen die Städte Ceuta und Melilla, die zu Spanien gehören. Diese Exklaven sind umgeben von hohen Zäunen. Es sind die einzigen Landgrenzen zwischen Afrika und Europa. In den marokkanischen Wäldern rund um die eingegrenzte Stadt Melilla leben seit Jahren Migranten und Flüchtlinge aus den Ländern südlich der Sahara. Sie warten auf eine Gelegenheit die Zäune zu überwinden, in der Hoffnung, in Spanien Zuflucht oder eine Arbeit zu finden. Auf Druck der europäischen Regierungen begannen marokkanische Soldaten im Jahr 2004 die Camps in den Wäldern zu zerstören. Sie machten Razzien mit vielen Verhaftungen und Deportationen, oft in die Wüstenregionen der Nachbarländer. In die Enge getrieben versuchten von August bis Oktober 2005 Hunderte mit selbstgebauten Leitern die drei bis sechs Meter hohen Zäune zu überwinden. Mindestens 14 Menschen kamen dabei durch Stürze oder getötet von Schüssen oder Schlägen der Grenzer ums Leben. Viele, die bereits spanischen Boden erreicht hatten, wurden ohne Anhörungsverfahren illegal nach Marokko zurückgeschoben. Die Kinderrechtsorganisation Prodein hat Misshandlungen und illegale Abschiebungen mit diesem Film dokumentiert.

III. “G8-Gipfel und 15 Gründe dagegen “
- Berlin, Hebbel am Ufer, 28.4.07
Salon Global
“Warten als Regierungstechnik”. Grenzregime und Fluchtursachen
Mark Terkessidis

IV. Verschiedene Beiträge von Indymedia U.S. zum Thema Migration

Dienstag, 5. Juni 2007
Themenschwerpunkt: Copyright
I. tagesaktuelle Berichterstattung von G8-TV

II. “Kasperle Gib 8”
D 2007, 12 min, dt.
Frau Kempinski, ein Kasper, 7 Tonnen Kartoffeln und ein paar Präsidenten.
Der Mobilisierungsfilm von und mit Bernadette la Hengst und ihrer Puppentheatergruppe “Die engagierten Finger”.

III. Der Plan:Copyright Slavery
D 2004, Video, 2:30 min, Musik: Der Plan, OF
In seinem selbstgebauten, auf einer simplen Quaderform basierenden und mit Tartan-Muster verkleideten Cabriolet fährt Der Plan durch die engen Gassen einer fiktiven Stadt. Der Straßenbelag besteht aus purem Gold, der legendären Yellow-Brick-Road aus L. Frank Baums Märchen ‘The Wizard Of Oz’, die als Allegorie auf den Goldstandard interpretiert wurde. Auf ihrer Fahrt begegnen die Drei Gebäuden verschiedener Behörden und Organisationen, die Symbole für die Überwachung von Urheberrechten darstellen, wie GEMA und Patentamt. Der Plan sprengt diese Gebäude in die Luft und setzt seine Fahrt befreit fort, flankiert von am Straßenrand stehenden Kindern, die in das Lied miteinstimmen.
http://www.derplan.com/

IV. Videovortrag von Sabine Nuss zu Opensource, Copyright & Copyleft.

V. Good Copy Bad Copy “Good Copy Bad Copy”
a Danish documentary about “the current state of copyright and culture”.

VI. “Keine Bagatelle”
Carsten Does
3min 52sec. (3 Clips)

VII. “Steal this film”
League of Noble Peers,
OF mit engl. UT, 23 min
ist ein Film über Bewegungen gegen Geistiges Eigentum und der schwedischen Piraterie-Szene: The Pirate Bay, Piratbyrån und die Piratenpartei. Im Film werden Interviews mit schwedischen Jugendlichen, die ihre Meinung zur Beschlagnahmung äußern, und mit Mitgliedern von Piratbyrån und der Piratenpartei geführt. Thema sind vor allem die politischen Auswirkungen der illegalen Beschlagnahmung des Servers der Pirate Bay in Schweden durch die schwedische Polizei, die durch Druck der amerikanischen Regierung unter Androhung von ökonomischen Sanktionen durch die Welthandelsorganisation ausgelöst wurde.
“The Pirate Bay” (häufig abgekürzt: TPB) bezeichnet sich selbst als den größten BitTorrent-Tracker der Welt. Nach einer Beschlagnahmung ihrer in Schweden gelegenen Server am 31. Mai 2006 erfährt TPB Aufmerksamkeit durch schwedische und internationale Medien. Das Projekt wurde Anfang 2004 von der schwedischen Anti-Copyright-Organisation Piratbyrån gegründet. Da sich der Tracker unerwartet hoher Beliebtheit erfreute, ist TPB seit Oktober 2004 eine separate Organisation.
Die Gruppe League of Noble Peers wird zum Screening anwesend sein.

Mittwoch, 6. Juni 2007
I. Der thematische G8TV - Zusammenschnitt des gestrigen Tages in Rostock (aufgrund technischer Probleme des G8TV- Servers zeigen wir die Zusammenschnitte jetzt immer einen Tag versetzt)
Heute möchten wir mit drei künstlerischen Beiträgen zum Irakkrieg die Leerstelle in der G8 Agenda ein wenig füllen und dem Aufruf des philippinischen Globalisierungskritikers Walden Bello - Träger des alternativen Nobelpreises - folgen, der in seiner Rede in Rostock Kritik an der Vermeidung des Themas Irakkrieg beim G8-Gipfel geübt hat: “We have to bring the war right into this meeting - because without peace there can be no justice”.

II. Pascal Lièvre
L’axe du mal / 00:05:30 / 2003
Eine Aussage von Georges Bush, zitiert in der Zeitung Le Monde am 31. Januar 2002 «Un axe du mal, armé pour menacer la paix du monde» bildet den Text zur Melodie des Chansons «and when the rain begins to fall» interpretiert im Orginal von Jermaine Jackson und Pia Zadora.
Die Kanadische Bildhauerin Nathalie Bujold und Pascal Lièvre sind die Interpreten in diesem Film, der sich an der Ästhetik des Video-Clips orientiert. Das Paar wird vor den Niagarafällen gezeigt, ein Ort, zu dem viele Hochzeitsreisen führen.

III. Nation rocked to sleep
Poem by Carly Sheehan
Music „J´y suis jamais alle“ by Yann Tiersen
U.S. Indymedia Newsreal - May 2007

IV. Tazers and Lies
U.S. Indymedia Newsreal - May 2007
As the number of people who have been killed or wounded in Iraq continues to rise, people in cities across the United States have begun to confront military recruiters in their communities. Many of these people have friends and family serving in the military or have been in the military themselves. The following video, submitted by Mental-Rev Productions, shows footage and interviews from counter recruitment events that were held in several different cities, including one in Pittsburgh, where police used dogs and tasers to disperse protesters in front of the recruiting station.

V. DAVOS/DUBAI
Videovortrag von Christian von Borries
Eine völlig andere Form des Krieges beschreibt Christian von Borries in seiner Präsentation zum Begriff „Davos/Dubai“: „Kriege werden nicht mehr mit Waffen geführt, sondern durch Ausbeutung.“ Arbeiter aus Bangladesch, Pakistan oder Indien werden auf den Baustellen der Finanzoase Dubai zu derart schlechten Bedingungen beschäftigt, dass Borries von einer modernen Sklaverei spricht. Gegen die verzweifelte Situation dieser Arbeiter stellt er Bilder aus Davos, das sich beim jährlichen Treffen des Weltwirtschaftsforums in eine militärische Hochsicherheitszone verwandelt, damit internationale Wirtschaftsbosse ungestört über den Zustand der Welt nachdenken können.

Donnerstag, 7. Juni 2007
Themenschwerpunkt: verschiedene Aktions- und Widerstandsformen von KünstlerInnen, sozialen Bewegungen und AktivistInnen
I. tagesaktuelle Berichte von g8-tv aus Heiligendamm und Umgebung

II. “Tagesfiliale Köbberling Elektronik”
Geschichte und Expansion einer Firma
von Folke Köbberling, 20 Minuten, 2003/2004
Die Berliner Künstlerin benutzt seit 1996 den städtischen Raum als Experimentierfeld zu den Themen Öffentlichkeit, Selbstorganisation und Ökonomie. Sie versucht die ihr bekannten Bedingungen städtischen Lebens in Zeichen von Privatisierung und Ökonomisierung kritisch zu hinterfragen. Seit 2003 baut sie sich mit ihrer »Tagesfiliale Köbberling Elektronik« nach und nach ein expandierendes Firmenuniversum auf und findet so einen Weg, dem global vereinheitlichenden Kapitalismus mit den ihm eigenen Mitteln ins Absurde zu überführen. Die vom geschlossenen Elektronikfachgeschäft ihres Vater geerbten Restbestände (elektrische Widerstände, Lochwände, Firmenname) bilden das Grundkapital des Unternehmens, das mit mobilen Verkaufsständen, Corporate Identity, Mitarbeiterschulungen, Firmenhymne, ständiger Neuanpassung an die Erfordernisse des Marktes sein Produkt »Widerstand« an den Mann zu bringen versucht. Die Standorte des Unternehmens sind Orte, die in extremer Form von Kommerzialisierung, Privatisierung und Globalisierung von Wirtschaft geprägt sind.
Tagesfiliale Köbberling Elektronik
Standort Bremen
von Folke Köbberling, 13 Minuten, 2004
Die Tagesfiliale expandiert in die Investitionsruine Space Park Bremen

Teil 2: “Trampoline Reactor: Tagesfiliale Notts Branch”
ca 10 Minuten, 2005 * Folke Köbberling’s Tagesfiliale expandiert nach Großbritannien
This video tells the story about Folke Köbberling’s growing business empire, the Tagesfiliale Köbberling Elektronik and her expansion into the international market. The new Nottingham based Köbberling branch is starting an offensive campain to bring resitances (resistors) into public attention.

III. “Ligna-Radioballett: Einladung zur Übung in nichtbestimmungsgemäßem Verweilen”
15 Minuten, 2003
“Bahnhöfe sind wie die Häfen ein Ort, der keine Stätte ist. Hier verweilen die Menschen nicht, hier treffen sie zusammen, um wieder auseinanderzugehen. Alles ist möglich, das Alte liegt hinter ihnen, das Neue ist unbestimmt. Kaum ein Genuss ist darum mit dem Daueraufenthalt in Bahnhöfen vergleichbar. Inmitten der Wüste des Alltags sind sie die Oasen der Improvisation.”
Siegfried Kracauer, 1930
Kontrolle. Kameraüberwachung, Wachpersonal, Verbote bestimmter Handlungen im öffentlichen Raum sind in den Neunziger Jahren so üblich geworden, dass die Mehrheit diese Kontrolle nicht mehr als unangenehm empfindet. Im Gegenteil: Es hat sich in der Kontrollgesellschaft das Gefühl durchgesetzt, dass Videokameras der eigenen Sicherheit dienen. Es wird begrüßt, dass von der Ordnungsmacht unerwünschte Personen der Daueraufenthalt in öffentlichen Räumen wie zum Beispiel den Bahnhöfen verboten wird. Gesellschaftliches Leben löst sich in verschiedene, zusammenhangslose, kontrollierte Situationen auf, denen nur eines gemeinsam ist: sie sind gegen jedes überraschende Moment, gegen jede unerwartete, vielleicht sogar unheimliche Begegnung vorausschauend immunisiert. Abweichendes Verhalten, schon “nichtbestimmungsgemäßes Verweilen”, gilt in den ausschließlich dem Konsum gewidmeten Räumen als störend.
Eine Gruppe von ca. 80 AktivistInnen versuchte die Grenzen von Sicherheit und Überwachung durch kollektives unerwartetes Verhalten 2003 im Leipziger Hauptbahnhof zu erweitern.

IV. “Videodokumentation der Dussmann- Aktion”
ca 4 Minuten, 2006
Am Donnerstag, den 14.12.2006, gab es Proteste im Berliner Kulturkaufhaus Dussmann in der Friedrichstraße. AktivistInnen verteilten in den Räumlichkeiten Flugblätter, lasen Texte zum Thema Arbeit und veranstalteten einen Flugzettelregen.
Dussmann hat in der Vergangenheit erfolgreich gegen Demonstrationen und Kundgebungen vor seinem Kaufhaus geklagt. Er hatte den Bürgersteig gekauft, weswegen dort keine angemeldeten Protestaktionen legal stattfinden dürfen. Mit dieser Aktion, die ganz leicht wiederholbar ist, wurde das Demonstrationsverbot umgangen und viel effektiver protestiert. Nämlich IN Dussmanns Räumen, durch die überall herumfliegenden Flugzettel wahrnehmbar für alle Anwesenden.

V. Videos der Gruppe: „Die Überflüssigen“:
“Gehe einmal nicht in die LIDL-Filiale, sondern direkt ins Paradies!”
ca 3 Minuten, 2005
Die Überflüssigen besuchten eine LIDL-Filiale (Berlin Friedrichshain), inspizierten und markierten die Regale und das Arbeitsumfeld und stellten die Forderung nach einer sofortigen Verdoppelung der Stundenlöhne aller LIDL-VerkäuferInnen. Als die Polizei wenige Minuten später mit großem Aufgebot vorfuhr, hatten die Überflüssigen schon wieder in die Mitte der Gesellschaft zurückgefunden.
Die Überflüssigen küren die „teuerste, dreisteste und dümmste Propaganda des Jahres“
ca. 3 Minuten, 2005
Plötzlich waren sie da. Die „Überflüssigen“ platzten am Dienstag, den 29.11.2005, in die Inszenierung des Unternehmerverbandes Gesamtmetall zur Wahl des „Reformer des Jahres“. Dort verliehen sie den Preis für die „teuerste, dreisteste und dümmste Propaganda des Jahres“. Als Gewinner wurde Gesamtmetall für die Erfindung der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) prämiert. Das gelungene Intermezzo wurde bei Phoenix live deutschlandweit ausgestrahlt und weltweit übers Internet gestreamt.

Freitag, 8. Juni 2007
I. tagesaktuelle Berichte von g8-tv aus Heiligendamm und Umgebung

II. “Berlin Potsdam”
Haytham El-Wardany und Tiger B. Stangl
1998 / 2004 ca. 4 min.
„Der Sommer in dem wir nicht rauskonnten“
oder
„Aus gegebenem Anlass begaben wir uns an die Berliner Stadtgrenze und übertraten das Gesetz.“

III. WIR SIND UNTER EUCH!
Gesellschaft für Legalisierung, ca. 14 min.
Die Gesellschaft für Legalisierung (GfL) startet am 24.10.2003 in Berlin eine bundesweite Offensive, die politische und soziale Rechte für MigrantInnen mit oder ohne Papiere einfordert.
Die Berliner Gründungsorganisationen der Gesellschaft - Kanak Attak, Polnischer Sozialrat, Mujeres sin Rostro, Medizinische Flüchtlingshilfe, RESPECT-Netzwerk Frauen-Lesben-Bündnis, elexir-A u.a. veranstalten an diesem Tag eine Stadt-Rundfahrt.
Die Tour WIR SIND UNTER EUCH macht Widerstände hier lebender MigrantInnen und Rechte in der Illegalität sichtbar und promotet Legalisierungsstrategien.
Weitere Informationen: www.rechtauflegalisierung.de