Theorie und Praxis demokratischer Kulturarbeit

1975

Publikation

Arbeitsgruppe Theorie und Praxis demokratischer Kulturarbeit

Klaus Betz, Michael Hofmann, Johannes Kaiser, Bernhard Mensch, Dieter Ruckhaberle

Aus der Publikation:
1969 schrieben die Autoren der Ausstellung ‘Funktionen Bildender Kunst in unserer Gesellschaft’ im Vorwort zum Ausstellungskatalog:
‘Wir gehen davon aus, daß die ästhetische Aktivität des Menschen als ein universelles Verhältnis zur Realität sich nicht auf die ‚schönen Künste‘ beschränkt, sondern alle Bereiche der Wirklichkeit beeinflußt und daß diese diese ästhetische Aktivität nur gemessen werden kann an der Funktion, die sie im Zusammenhang mit den grundlegenden gesellschaftlichen Beziehungen, den ökonomischen Verhältnissen hat.’ Seither hat die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst eine Fülle von Ausstellungen realisiert, die zu einem neuen Verständnis und zu einer neuen gesellschaftlichen Indienstnahme der Kunst geführt haben.
Die Diskussion um die Mediengewerkschaft hat auch Literaten und Künstler zu vermehrter Einsicht in die Abhängigkeiten künstlerischer Berufspraxis veranlasst und sie zu größerer Organisationsbereitschaft und näher an die großen Arbeiterorganisationen herangeführt. Unter diesen neuen Gegebenheiten in der alten Gesellschaft versucht diese Publikation einen Nachholbedarf an Theorie für die kulturelle Praxis zu decken. Bevor eine demokratische Kultur auf breiter Basis geschaffen wird, müssen die kulturell Tätigen die Interessen derer, die die Werte in unserer Gesellschaft schaffen, erkennen und in der praktischen Zusammenarbeit erfahren. Der Ort, von dem aus das geschieht, ist mit der gewerkschaftlichen Orientierung der künstlerischen Produzenten aufgezeigt.

Pressestimmen

Deutsche Volkszeitung, 15.09.1977 (Kaspar Maase)
“Er [der Band] wendet sich in erster Linie an Kulturschaffende, um sie für ein Engagement an der Seite der großen Mehrheit zu gewinnen. […] Wenn hier verschiedene Einwände formuliert wurden, so vor allem aus zwei Gründen. Von der NGBK ist man analytisch fundierte und für die aktuelle Praxis wichtige Publikationen gewöhnt - das bestimmt die Erwartungen des Lesers. Daß die grundlegenden theoretischen Beiträge sich neben die in der BRD und Westberlin angelaufene Diskussion um kulturtheoretische Probleme der Kulturarbeit stellen, ja hinter dem Erreichten zurückbleiben, muß enttäuschen. Es mindert den Wert des Bandes in der Diskussion der Kulturschaffenden um Grundfragen einer Orientierung an den Interessen des werktätigen Volkes.”