27. Mai–2. Juli 2017
Eröffnung:
26. Mai 2017
Künstler_innen
León Allez, AnA Tachment, Dury de Bagh, Shiri Blumenthal, Raafat Hattab, Liad Hussein Kantorowicz, Tamara Schreiber, The Phantomat, Gala Weizman
Teilnehmer_innen
Activestills, Yossi Bartal, Boaz Y, Tony Buzzerio, Shay Ben Efraim, Mylen Eliot Garreau, Orr Guilat, Seemab Gull, Rapha Hu, Rachel Laurie, Claudia Levin, Lila Lilith, Leon Longa, Yossef(a) Mekyton, Nate + Maizta, Jana Nowack, Nathi Oh, Michael (Mysh) Rozanov, Samira Saraya, Malvina R. Schorlé, Tamara Schreiber, Adi Shpigel, Yosi Speedy, Bosque Utopico, Aviv Victor, VJ Hellena, Oren Ziv
Arbeitsgruppe
Orr Guilat, Liad Hussein Kantorowicz, Zvonimir Kontrec, Mascha Nehls, Malvina R. Schorlé, Yosi Speedy, Bosque Utopico
Unter einer Autobahnbrücke in Tel Aviv, nur wenige hundert Meter von der zeitgleich stattfindenden großen Gay Parade entfernt, schlugen einige Queers im Jahr 2002 ihr Camp auf – ausgestattet mit einem Soundsystem, DIY-Kunst, Glitzer und einem Transparent mit der Aufschrift „Mi she mekabel jehol lehitkabel“ (hebr.: Wer empfängt, wird empfangen). Die Party unter der Brücke wuchs schnell und markiert die Geburtsstunde einer queeren Bewegung, die bis 2009 an verschiedenen Orten in Jaffa/Tel Aviv Parties organisierte: Queerhana.
Der Name fand seinen Ursprung in einem Wortspiel aus „Karachana“, (hebr. „wilde Party“, arab.: „Bordell“) und „queer“.
Inspiriert von Hakim Beys Konzept der „Temporären Autonomen Zone“ (1991), schuf Queerhana in einer von Krieg und Rassismus geprägten Gesellschaft Freiräume, die Rückzugsraum und Ort politischer Aktivität gleichzeitig waren. Dort konnte Abweichung von gesellschaftlichen Normen, geschlechtliche Uneindeutigkeit und Opposition gegenüber der israelischen Besatzungspolitik selbstbewusst und kreativ ausgedrückt werden. Die Bewegung bot jüdischen wie palästinensischen Queers ein politisches und soziales Zuhause, das diese in der israelischen Mainstream-Gay-Szene nicht finden konnten.
Die Ausstellung THIS IS A FREE ZONE dokumentiert die Entstehung und Entwicklung von Queerhana im Kontext anderer autonomer Bewegungen in Israel/Palästina von 2001 bis 2009. Das Projekt wirft 15 Jahre später einen Blick zurück und stellt Fragen nach dem Zusammenhang von Party und Politik: (Wie) kann man während des Krieges tanzen? Was ist nötig, um einen gemeinsamen Raum für palästinensische und jüdisch-israelische Queers zu schaffen? Kann man einen „Safe Space“ kreieren, ohne dieselben, ausgrenzenden Machtverhältnisse und Dichotomien zu wiederholen, die der Raum eigentlich auflösen will?
Auf der Grundlage dieser Fragen macht sich das Projekt auf die Suche nach Inspiration für die Gegenwart.
Ausstellungsbegleitend erscheint das Buch “QUEERHANA. UTOPIA NOW!” (ISBN: 978-3-938515-66-2) mit Dokumentationsmaterialien und Essays sowie der Dokumentarfilm “Nation Monsters and Superqueers” mit Queeraktivist_innen aus Israel/Palästina.
Veranstaltungen
Freitag, 26. Mai 2017, 19 Uhr
Eröffnung mit Spiritwo + Dury de Bagh, disdisaster, Eatme, Rachel Laurie, AnA Tachment, DJ AmIrani, Oz Malul, Yaeli Magic, Bosque Utopico, DJ Moshe Babay – XS-Pure Trance Records, zigzag plutonium, Ron Daniel, DJ A-Sisi, Bubblegum, misere, Tony Buzzerio und anderen
Montag, 29. Mai 2017, 18 Uhr
(In englischer Sprache)
“Tikkun leil shavout”, Gespräch und Filmscreening
Im Ausstellungsraum
Mittwoch, 7. Juni 2017, 20 Uhr
(In englischer Sprache)
Vorträge, Diskussion “Temporary Autonomous Zones and Their Challenges in Today’s Middle East” und Filmscreening
Mit Miriam Schickler, Nizar Ashkar und Rajaa Shamam, Moderiert von: Yossi Bartal
Kurzfilm: “Mondial 2010” (Lebanon, 2014)
Veranstaltungsraum 1. OG
Mittwoch, 14. Juni 2017, 20 Uhr
(In englischer Sprache)
Photography as Protest in Palestine/Israel: Presenting Activestills
Mit Ariel Caine, Faiz Abu Rmeleh und den Activestills Fotograf_innen Keren Manor, Anne Paq, Oren Ziv und Faiz Abu Rmeleh, Moderiert von Sapir Huberman
Unterstützt von der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Veranstaltungsraum 1. OG
Mittwoch, 28. Juni 2017, 20 Uhr
Filmscreening und Q&A “Nation Monsters and Super Queers”
aquarium, Skalitzer Straße 6, 10999 Berlin
Donnerstag, 29. Juni 2017, Einlass 19.30 Uhr, Beginn 20 Uhr
(In englischer Sprache),
Vorträge und Diskussion “Queer/in/(g) the Middle East: 2000-2010”
Mit Leil-Zahra Mortada, Samira Sayara und Tamara Schreiber, Moderiert von: Zoya
Veranstaltungsraum 1. OG
Unterstützt von
hms Hannchen Mehrzweck Stiftung - schwul-lesbische Stiftung für queere Bewegungen