5. August–8. September 2018
Eröffnung:
4. August 2018
Arbeitsgruppe Kunst im Untergrund
Feben Amara, Jochen Becker, Eva Hertzsch, Constanze Musterer, Adam Page
Mitarbeit
Dieses Jahr feiert ›Kunst im Untergrund‹ sein 60-jähriges Jubiläum. Was 1958 in der DDR mit dem Aufruf »Plakate für den Frieden« auf dem U-Bahnhof Alexanderplatz begann, findet bis heute seine Entsprechung im öffentlichen Raum. Seit 1992 richtet die nGbK (damals ›NGBK‹) den internationalen Kunstwettbewerb aus.
Die Jubiläumsausstellung in der station urbaner kulturen in Hellersdorf gibt einen Einblick in 60 Jahre Kunst im Untergrund mit Schwerpunkt auf die Jahre vor 1989/90. Hierzu werden die Entwürfe der diesjährigen Ausschreibung präsentiert und der Historie des Projektes gegenübergestellt. In der Verschränkung von Vergangenheit und Gegenwart des Wettbewerbs werden Kontinuitäten und Brüche künstlerischer (Um-)Setzung anschaulich.
Zur Geschichte:
In den Jahren ab 1958 waren die Plakataktionen für die Hintergleisflächen der U-Bahnstation staatlich reglementiert. Im weiteren Verlauf zeugen Themenwahl und Umsetzung vom Bemühen der Künstler_innen, den U-Bahnhof Alexanderplatz vom Agitationsraum für politische Propaganda in einen Ort für künstlerische Beiträge zu gesellschaftlich relevanten Themen zu verwandeln. 1991 gründete sich die Arbeitsgruppe »Kunst statt Werbung« und 1993 realisierte die nGbK die Gruppenausstellung »Hund ist extra« auf dem U-Bahnhof Alexanderplatz. Bis 2008 wechselten jährlich die Ausstellungen und künstlerischen Aktionen sowohl auf den Flächen hinter den Gleisen der U2 als auch auf dem Bahnsteig.
Nachdem die BVG die Werbeflächen auf den U-Bahnhöfen verkauft hatte, stand der Bahnsteig am Alexanderplatz nicht mehr für die Kunst zur Verfügung. Der Kunstwettbewerb veränderte sich: Die Standorte wechselten entlang des U-Bahnnetzes – nun nicht mehr ausschließlich unterirdisch – und auch die künstlerischen Formate wurden erweitert hin zu stärker konzeptionellen und intervenierenden Arbeiten. 2014 entstand mit der station urbaner kulturen in Berlin-Hellersdorf eine feste Anlaufstelle, in der weiterhin gesellschaftspolitische und ästhetische Fragen an die Menschen dieser Stadt adressiert werden.
2018 - Plakat politisch machen:
Schwerpunkt der diesjährigen Ausschreibung war die Verbindungen zwischen Berlin-Hellersdorf als Außenbezirk und dem Alexanderplatz als Sinnbild urbaner Zentralität und gleichzeitig traditionellem Austragungsort des Wettbewerbs. Unter dem Motto »Recht auf Stadt« thematisieren die künstlerischen Arbeiten das Verhältnis von Stadtpolitik und bürgerlicher Teilhabe und fragen was Stadt ist und wem sie gehört.
Ausgewählte Künstler_innen 2018 sind: Stephan Kurr, mark, Mio Okido, Felix Pestemer und GloReiche Nachbarschaft, Lars Preisser (aus dem offenen Wettbewerb) und Sven Johne, Katharina Sieverding (aus dem Kooperativen Verfahren)
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