Künstler_innenstipendium Istanbul-Berlin 2019

1. Januar–31. Dezember 2019

Stipendium

Ort(e):
ZK/U Zentrum für Kunst und Urbanistik, KUNSTrePUBLIK e.V., Siemensstr. 27, 10551 Berlin

Künstler_innen

Kerem Ozan Bayraktar, Yasemin Özcan

Seit 2018 werden jährlich zwei Stipendien an in Istanbul lebende Künstler_innen vergeben. Das bestehende Istanbul-Stipendium der Senatsverwaltung für Kultur und Europa wurde zu einem echten Austausch erweitert, indem jährlich zwei Künstler_innen aus Istanbul von einer Jury ausgewählt und nach Berlin entsandt werden und umgekehrt. Damit sollen die Beziehungen zwischen den Partnerstädten Berlin und Istanbul und die Verbindung zur türkischen Kunstszene weiter gestärkt werden. Dies folgt der Überzeugung, dass internationaler Austausch und unmittelbare Kommunikation kulturelle Vielfalt als Bereicherung erlebbar werden lassen und zum Perspektivenwechsel einladen.

Januar - Juni 2019
Yasemin Özcan

Die Künstlerin Yasemin Özcan beschäftigt sich mit Identität, Kulturpolitik, Gender, Esoterik und Psychologie. In ihren frühen Arbeiten seit 1990 arbeitet sie mit einem autoethnografischen Ansatz: sie analysiert persönliche Erfahrungen, um kulturelle Gegebenheiten verstehbar zu machen. Özcan nutzt verschiedene Medien, darunter Fotografie, Video, Sound, Publikationen und Keramik.
yaseminozcan.art/

Juli - Dezember 2019
Kerem Ozan Bayraktar

Ausgangspunkt für die Computersimulationen, Grafiken, Videos, Texte und Objekte von Kerem Ozan Bayraktar ist sein Interesse an ökologischen, astronomischen und ökonomischen Systemen, aber auch an fiktiven Welten aus Literatur und Populärkultur. In seiner Auseinandersetzung mit der Natur von Systemen legt er immer wiederkehrende Muster in industriellen Prozessen frei – wie z.B. in der Massenproduktion, in der Infrastruktur von Gebäuden, aber auch in den Mythen um (un-)bewohnbare Planeten. Dabei geht er grundlegenden Fragen von Leben und Tod und deren Verflechtung mit materiellen und kulturellen Schichten nach und behandelt sie mit einer ganzheitlichen Perspektive, ohne zwischen Mensch und dem Nichtmenschlichen, Leben und Nicht-Leben oder Virtuell und Real zu unterscheiden.
In Berlin möchte Bayraktar seine künstlerischen Forschungen zu Ruderalpflanzen, die spontan in der Stadt wachsen, fortsetzen. Diese Pflanzen können sich schnell an ihren urbanen Lebensraum anpassen und wachsen an Orten, an denen es ›Störungen‹ im ökologischen Sinne gibt. Auf seiner Webseite www.sokakotlari.com und seinem Instagram-Account (@sokak_otlari) teilt Bayraktar seine Notizen über Unkraut, Stadtökologie und Botanik.

Kerem Ozan Bayraktar (*1984) studierte Malerei an der Marmara Universität in Istanbul sowie an der Newcastle University (GB). Seine Arbeiten waren in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, zuletzt in Sanatorium Istanbul (2018), Schwules Museum Berlin (2017) und Istanbul Modern (2016). 2016 war Bayraktar Stipendiat der Trélex Art Residency in Trélex, Schweiz (2016).
keremozanbayraktar.com/

Das Stipendium der Senatsverwaltung für Kultur und Europa wird im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Kunstverein neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) und dem ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik in Berlin sowie dem DEPO in Istanbul ermöglicht.

Finanziert von