Im Dissens?

Nachbarschaft, Gentrifizierung und künstlerisches Engagement in der Oranienstraße

1. Januar–14. Dezember 2019

Forschung
Publikation

Ort(e):
nGbK, Oranienstraße 25, 10999 Berlin

Teilnehmer_innen

Lith Bahlmann, İlker Eğilmez, Åsa Sonjasdotter, Daniele Tognozzi, Connie Wagner

Arbeitsgruppe

Stefan Endewardt, Joerg Franzbecker, Anna Heilgemeir, Naomi Hennig, Ulrike Jordan, Dagmar Pelger

Rechercheprojekt in Zusammenarbeit mit Nija-Maria Linke, Franziska Bittner und Andrea Bellu

Seit einiger Zeit knirscht es in der Oranienstraße. Nicht nur für Wohnungen steigen die Mieten, auch für Gewerbeflächen schnellen sie in astronomische Höhen. Kleine Geschäfte sind einem immer stärkeren Druck ausgesetzt. Viele sind von Verdrängung bedroht oder mussten bereits den Profitinteressen der Vermieter_innen weichen. Seit einiger Zeit organisieren stadtpolitische Initiativen und eine solidarische Nachbarschaft Protest dagegen.

Vor diesem Hintergrund gründete sich in der nGbK die Arbeitsgruppe »Im Dissens? Nachbarschaft, Gentrifizierung und künstlerisches Engagement in der Oranienstraße«. In den vergangenen Monaten recherchierte die Gruppe in der Oranienstraße zur Situation von Gewerbemieter_innen und Kulturschaffenden, Eigentumsverhältnissen und der Finanzialisierung des Mietmarktes, zur zunehmenden Verdrängung und den Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren. In öffentlichen Workshops eignete sich die Gruppe gemeinsam mit stadtpolitisch Aktiven und Interessierten Werkzeuge für das digitale Mapping an und kartierten die Straße.
Eine der Leitfragen war dabei - auch, weil die nGbK als Kulturinstitution seit fast dreißig Jahren in der Straße ansässig ist - welche Rolle Kunst und Kultur in Gentrifizierungs-Prozessen und in Bezug zur Nachbarschaft in der Oranienstraße spielen, welche Unterschiede es zwischen den Kulturakteur_innen, Anwohner_innen und Gewerbetreibenden konkret gibt und wie man über diese hinweg solidarisch handeln kann.

Die Ergebnisse der Recherche sowie Gastbeiträge zu diesen Themen sind in der Stadtteilzeitung »Eigentum und Alltag« nachzulesen. Nach Ende des Projektes soll das digitale Mapping der Straße stadtpolitischen Initiativen und Nachbar_innen als Ressource zur Verfügung stehen.

Unter Beteiligung von:

Gewerbemieter_innen der Oranienstraße und L. A. MÜLLER, Kunstblock and beyond, Nihad Nino Pušija, Kerstin Meyer, Åsa Sonjasdotter, Wolfgang Keck, Franziska Bittner, Nija-Maria Linke, Annette Maechtel, Larissa Fassler, İlker Eğilmez, Christian Hanussek / Anne Huffschmid (metroZones), Lisa Vollmer, Lith Bahlmann, Bizim Kiez, Gertrud Trisolini, OraNostra, Pantea Lachin, Daniele Tognozzi, Sigrun Drapatz, Foto Selçuk

Samstag, 7. Dezember 2019, 13:00-19:00
Treffpunkt: 13:00 Bushaltestelle M29 Görlitzer Bahnhof, Richtung Roseneck
Busfahrt und Spaziergang mit Lesungen und Präsentationen
Vorstellung des Rechercheprojekts »Im Dissens« und der Zeitung »Eigentum und Alltag« während einer Tour durch die Oranienstraße

Die Zeitung »Eigentum und Alltag« wird an dem Samstagnachmittag an verschiedenen Standorten in der Oranienstraße präsentiert. Zum Auftakt fahren alle Interessierten gemeinsam im Bus M29 die Straße vom Görlitzer Bahnhof bis zum Moritzplatz. Anschließend werden in verschiedenen Räumen entlang der Straße Beiträge aus der Zeitung vorgestellt. Zum Abschluss finden sich alle zu einer offenen Gesprächsrunde mit Gäst_innen im nGbK- Ausstellungsraum ein.

Ablauf:

14:30 Treffpunkt M29 Bushaltestelle Görlitzer Bhf Richtung Roseneck

15:00 St. Jacobi-Kirche Oranienstraße 132

16:00 Bilgisaray Oranienstraße 45

16:30 Scotty e. V. Oranienstraße 46

17:15 Photo Selçuk Oranienstraße 182

18:00 nGbK Oranienstraße 25
Offene Gesprächsrunde mit Lith Bahlmann (Kulturschaffende), İlker Eğilmez (Bilgisaray), Connie Wagner (OraNostra), Åsa Sonjasdotter (Künstlerin), Daniele Tognozzi (Kunstblock and beyond)