Majakovskij – 20 Jahre Arbeit

Zeichnungen, Grafik, Fotos, Dokumente

12. Februar–27. Mai 1978
Eröffnung: 12. Februar 1978

Ausstellung
Publikation

In Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Bethanien

Ort(e):
Künstlerhaus Bethanien, Mariannenplatz 2

Künstler_innen

Wladimir Majakovskij

Arbeitsgruppe

Christiane Bauermeister-Paetzel, Christian Borngräber, Hubertus Gaßner, Eckhart Gillen, Peter Hielscher

Veranstaltungen:
5.3. 11 Uhr: Stefan Schütz liest gemeinsam mit Thomas Brasch aus seinem Stück “Majakowski” (wird auf den 19.3. verschoben, weil dem Autor die Ausreise verweigert wird)

10.3. und 11.3. 20 Uhr: Jazz und Lyrik - es spielen Brötzmann und Bennink, Robert Wolfgang Schnell liest Gedichte von Majakowskij

9.-12.3. und 23.-2.3. 20 Uhr: “Mysterium Buffo” von Majakowskij, gespielt vom Theater Zentrifuge

Aus der Publikation:
Die Arbeit eines Dichters der Revolution erschöpft sich nicht im Buch. Die Ansprache bei einer Kundgebung, das Tschastuschka-Frontlied, die Eintags-Agitka, die lebende Rundfunkstimme und die Losung, die an den Wänden von Trambahnwagen aufblinkt, sind ebenbürtig und zuweilen die wertvollsten Modelltypen der Dichtkunst. Indem wir die Ausstellung des Genossen Majakowski eröffnen, wollen wir keineswegs seine lebendige Arbeit durch ein Jubiläum ehren, das nach Absterben riecht und den Rechnungsabschluß präsentiert. Vladimir Majakowski ist vor allem ein dichtender Agitator, ein dichtender Propagandist, ein Mann des Verses an jedem Abschnitt der Wortkunst, ein Mann, der aktiver Teilnehmer am sozialistischen Aufbau werden will. Majakowskijs entscheidende Arbeit ist während der zwölf Revolutionsjahre geleistet worden. Die heute zu eröffnende Ausstellung soll in erweiterter Form die Arbeit jedes anfangenden Dichters am Wort veranschaulichen. Zeitung, Plakat, Losung, Disput, Reklame, diese von überheblichen Praktikern der „reinen Lyrik“ und von Ästheten beiseitegeschobenen Genres, sind hier als überaus wichtige literarische Waffengattung zu sehen.
Unsere Ausstellung umfaßt nur einen Teil des am meisten kennzeichnenden Materials – von jeder Zeitung, jeder Zeitschrift jeweils nur eine Ausgabe aus der Unzahl von Nummern, die Gedichte bringen; unsere und die ausländische Kritik nur in den nach Umfang und Anschauungsweise beachtenswertesten Beispielen, einen unbedeutenden Teil der Anschlagzettel; aufschlußreiche Züge des Lebenslaufs einige Musterbeispiele von den diversen Arbeitsbereichen.