21. August–15. September 1976
Eröffnung:
20. August 1976
Künstler_innen
Arbeitsgruppe Ausstellungsübernahmen
Petra Dejas-Eckertz, Dieter Ruckhaberle, Angelika Tebbe, Krista Tebbe, Christiane Zieseke
Aus der Publikation “21 Jahre - Was nun?”:
Die Vespignani-Ausstellung initiierte einen Dialog über die künstlerische Darstellbarkeit von Machtstrukturen und Verbrechen des Nationalsozialismus, war zudem Anlaß für eine große Dokumentation zu diesem Thema. Der Katalog wurde 120 000 mal verkauft und speziell bei schulischer Arbeit eingesetzt.
Aus dem Katalog - Einleitung der Arbeitsgruppe:
Wenn wir eine Ausstellung über den Faschismus machen, so geschieht das, weil wir glauben, daß Faschismus mehr ist, als ein historisches Problem und weil wir meinen, daß mehr zu tun ist, als die bisher meist praktizierte “Vergangenheitsbewältigung”. Unsere Generation hat den Faschismus in Deutschland nicht oder nicht mehr bewußt miterlebt. Wir, die wir nicht beteiligt waren, müssen die Antwort auf zwei Fragen finden, die uns unsere Eltern in der Regeln nicht geben konnten. Warum war ein faschistisches System in Deutschland möglich, und wie hat es funktioniert?
Einleitung von Dieter Ruckhaberle:
Renzo Vespignani hat sich nicht nur mit einem Bild oder Triptychon einem Problem unserer Zeit zugewandt, sondern einen ganzen Zyklus von Meisterwerken über das zentrale Problem, das unserem Jahrhundert die Reaktion gestellt hat, die Entstehung, die Psychologie, die Funktionsweise, die Ergebnisse des Faschismus, geschaffen. […] Vespignani, aus dem Geschichtsbereich des nicht ganz so exakt mörderisch arbeitenden italienischen Faschismus und einer kontinuierlichen Tradition der Resistenza, hat eine psychologische Sonde angesetzt, die Arbeitsgruppe der NGBK und das Kunstamt Kreuzberg haben die Ausstellung durch Fotos, Statistiken, Texte und Materialien ergänzt.