Wissensspeicher nGbK

1. Januar 2015–29. Februar 2016

Forschung
Online-Archivprojekt

Ort(e):
nGbK, Oranienstraße 25

Arbeitsgruppe

Sara Hillnhütter, Charlene Lynch, Olga von Schubert, Eylem Sengezer, Anna-Lena Wenzel

Mitarbeit

Irene Hilden, Dominika Klimaszewski, Franzsika Ratajczak, Dierk Saathoff, Rika Spiekermann

“Häufig steht man somit vor einem gewaltigen und rhizomatischen Archiv heterogener Bilder, das nur schwerlich zu beherrschen, zu organisieren und zu verstehen ist, eben weil jenes Labyrinth ebenso sehr aus Intervallen und Lücken wie aus Beobachtbarem besteht. Zwangsläufig muss das archäologische Unternehmen das Risiko eingehen, Fetzen nachlebender Dinge nebeneinanderzustellen, die immer heterogen und anachronistisch bleiben, da sie aus verschiedenen, durch Lücken getrennten Zeiten und Räumen stammen.”
(Georges Didi-Hubermann, Das Archiv brennt, 2007, S. 9)

Über thematische Schwerpunkte wie Arbeit, Feminismus, Migration und Öffentlicher Raum wirft das Online-Projekt einen Blick auf die bewegte und vielschichtige Geschichte der nGbK. Zu diesem Zweck wurden die Publikations-, Projekt- und Pressearchive der nGbK durchforstet, mit ehemaligen und aktiven Arbeitsgruppen Gespräche geführt und externe Archive aufgesucht.

Veranstaltungen:

Samstag 12 September 2015, 18 Uhr,
Präsentation und Podiumsgespräch

18 Uhr: Präsentation des Online-Projekts
Anschließend: Podiumsgespräch
46 Jahre „antiautoritäre Folklore“? Über die Möglichkeit politischen Handelns in der nGbK
mit Gernot Bubenik (Künstler, Gründungsmitglied der nGbK), Judith Siegmund (Künstlerin und Philosophin), Pablo Herrmann (Sozialplastiker, Kontextkünstler und Aktivist) moderiert von Ingo Arend (Publizist, Mitglied Präsidium nGbK)

Die Gesprächsrunde greift die erarbeiteten Fäden auf und stellt sie zur Diskussion. Der Verein wurde in den politisierten 1969er Jahren gegründet. Daher steht die Frage im Mittelpunkt, wie sich das Verständnis des Politischen bis heute verändert hat. In der Geschichte der nGbK lassen sich im Spannungsfeld von Kunst und Politik, von bürgerlichem und avantgardistischem Kunstverständnis ganz unterschiedliche Ansätze finden. Ein zentraler Antrieb des Projekts war die Suche nach dem jeweiligen Verhältnis von Politik und Kunst, das sich in Ein- und Ausschlüssen, Grenzziehungen als auch Verschränkungen und Aneignungsprozesse manifestiert. Zu welcher Zeit werden welche Arten von Medien, Ereignisse und künstlerische Arbeiten als Träger eines politischen Diskurses befragt?
Ist davon tatsächlich nur noch ein Rest an „anti-autoritärer Folklore” übrig geblieben, wie es Diedrich Diederichsen einmal polemisch formulierte? Mitglieder und Wegbegleiter_innen der nGbK sind eingeladen, miteinander zu diskutieren.