Alltag Schwarz-Weiß

Fünf Fotografinnen und Fotografen aus Südafrika

23. März–28. April 1991
Eröffnung: 22. März 1991

Ausstellung
Publikation

Ort(e):
NGBK, Tempelhofer Ufer 22

Künstler_innen

Jenny Gordon, Lesley Lawson, Santu Mofokeng, Guy Tillim, Paul Weinberg

Arbeitsgruppe Fotografie

Klaus Kroh, Arlette Moser, Christian Spirgatis

Zur Eröffnung am 22.3. spricht Barto La Guzma, Vertreter des ANC in Berlin

5.4. 19 Uhr: Diskussion “Unter Druck - Medien und Südafrika” mit
Skumbuzu Ngwya, Vertreter einer Stadtteilinitiative, Milson Mpalwni, Journalist/ Student, Dorothea Giesche, ökomenisches Büro Berlin/ Antiapartheitskoordination Berlin

Aus der Pressemitteilung:
Ausgehend von der politischen Auseinandersetzung mit der Apartheid entwickelte sich die dokumentarische Fotografie zu einem integralen Bestandteil des Kampfes gegen die Ausbeutung und Brutalität der weißen südafrikanischen Regierung. Bilder aus Kampf und Widerstand gegen die Apartheid wurden die neue fotografische Sprache. […] Fotografische Essayistik und subjektive Interpretationen, in denen sich oft biografische Bezüge finden lassen, bestimmen den Ausdruck dieser Arbeiten. Die Mehrzahl der Medien in der BRD vermitteln ein Bild, das den Lebensalltag der SüdafrikanerInnen weitgehend zugunsten aktueller politischer Berichterstattung ausklammert. Ohne diese vernachlässigen zu wollen, möchte die Arbeitsgruppe Fotografie mit dieser Ausstellung die Wahrnehmung erweitern und einige herausragende VertreterInnen der ‘neuen’ südafrikanischen Dokumentarfotografie auch in Berlin vorstellen.

Pressestimmen

Berliner Zeitung, 16.04.1991 (Elke Melkus)
“Wir haben uns daran gewöhnt, daß Fotos aus Südafrika uns das Leid und Elend der Menschen durch die Apartheidpolitik zeigen – Menschen im Kampf um ihre Freiheit und Rechte. Diese Ausstellung ‘Alltag Schwarzweiß’ in der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Kreuzberg will den Besuchern andere Bilder von Südafrika zeigen. Doch zuerst sind im ersten Ausstellungsraum Kopien von Fotos aus der westdeutschen Tagespresse im Zeitraum Januar bis Ende März ’91 zu sehen. Es sind insgesamt 36 Fotos, davon über die Hälfte offizielle Aufnahmen wie zum Beispiel händeschüttelnde Politiker. Nur wenige Motive zeigen die Menschen und ihr Umfeld.
Der Kommentar zu den Fotos macht deutlich, was Bilder leisten können und was nicht: ‘Wirklichkeit kommt häppchenweise zu uns und immer nur in bestimmten Ausschnitten. Es ist immer nur ein Stück vom Alltag, ein Stück vom Ganzen zu sehen.’ Viel Alltägliches wird in den Medien nicht erwähnt, weil es nicht zum politischen Tagesgeschehen gehört, nicht aktuell ist, oder einfach zu unbedeutend.”