14. März–26. April 2009
Eröffnung:
13. März 2009
Künstler_innen
Alexander Apostol, Atelier Van Lieshout, Sandow Birk, Sabine Bitter / Helmut Weber, Caracas Urban Think Tank, Peter Coffin, Alice Creischer/Andreas Siekmann, www.decolonizing.ps + Armin Linke, Mauricio Dias/Walter Riedweg, Stuart Elster, Harun Farocki, Peter Fend, Graham Frew, Kristjan Gudmundsson, Emily Jacir, Dorit Margreiter/Anette Baldauf, Francesco Mattuzzi, Raul J. Méndez, Luis Molina-Pantin, Multiplicity , Marjetica Potrč, Renato Rinaldi, Javier Téllez, Vangelis Vlahos, Silke Wagner/Beate Anspach, Carey Young, Michael Zinganel/Michael Hieslmair
Arbeitsgruppe
Stéphane Bauer, Farida Heuck-Yoo, Katharina Hohmann, Johan Holten, Stefan Horn, Katharina (Katja) Jedermann, Simon Marschke, Antje Weitzel
Ein Ausstellungsprojekt des Heidelberger Kunstvereins an zwei Orten
Die Ausstellung thematisiert Strategien territorialer Ein- und Ausgrenzungen in Städten des 21. Jahrhunderts. Im Zentrum der Ausstellung, an der 34 Künstlerinnen und Künstler mit insgesamt 24 Arbeiten teilnehmen, steht die Auseinandersetzung mit den Städten Dubai und Caracas, die mit ihrem Wechsel von Elends- und Wohlstandswohngebieten exemplarisch sind für urbane Abgrenzungsphänomene. Das Projekt ist aus der Überzeugung heraus entstanden, dass Konstellationen sozialer Polarisierung und räumlicher Fragmentierung auch in europäischen Zentren wie Berlin zu finden sind und stetig zunehmen werden.
Viele der eingeladenen Künstler_innen haben ihre Arbeit in der Auseinandersetzung mit den Großstädten Lateinamerikas bzw. der Vereinigten Arabischen Emirate entwickelt. So zeigt der venezolanische Künstler Alexander Apostol in seinen Großformatfotografien, wie die Utopien der einstigen Ölboomtown Caracas in wehrhafte, fensterlose Gebäude münden, die in jedem Fremden einen Feind vermuten. Die in Berlin lebenden Künstler_innen Alice Creischer+Andreas Siekmann haben für die Ausstellung wiederum ihr 2003 gestartetes Projekt “Atlas (Spaces in Subjunctive)” erweitert, das die wirtschaftlichen Bedingungen innerhalb Dubais illustriert.
Der Katalog ist erschienen im Verlag für Moderne Kunst Nürnberg.
Pressestimmen
Berliner Zeitung, 19.03.2009 (Maike Schultz)
“Das Prinzip der Verinselung wird auf antikapitalistische Gesten reduziert.”
Tagesspiegel, 17.03.2009 (Kolja Reichert)
“Die Ausstellung ‘Islands + Ghettos’ bei der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) und im Kunstraum Kreuzberg führt vor, was passiert, wenn sich Spekulationsgeschäfte und andere Mächte in Lebensräume einschreiben. Die Grenzen verlaufen heute nicht mehr zwischen Ländern, so Johan Holten, Direktor des Heidelberger Kunstvereins, sondern zwischen reichen und armen Regionen, nicht zuletzt: ‘zwischen Individuum und Investor’.”
artnet.de, 04.04.2009 (Astrid Mania)
“Was der Ausstellung konzeptionell nur in Maßen gelingt, ist ihre beabsichtigte Anbindung an Berlin. Behauptet wird hier eine Vergleichbarkeit hiesiger Entwicklungen mit denen in Städten wie Dubai oder Caracas, auf die viele Werke explizit Bezug nehmen. Sicher gleicht sich in einer globalisierten Welt vieles an, doch sollte man die historischen, sozialen und politischen Unterschiede zwischen Städten wie Berlin und Dubai nicht wegbügeln, wenn die Qualität des ganzen Projekts doch davon lebt, dass die Künstler_innen und Werke sich hier nicht verbiegen lassen, dass sie stets auch einzeln für sich genommen lesbar sind. Die Ausstellung wartet mit genügend inhaltlich wie formal intelligent gelösten Werken auf, da hat sie eine solche Anbiederei nicht nötig.”
Begleitprogramm:
Territoriale Sicherheit – Vorträge und Diskussion
Sa. 14. März, 19 Uhr Der Architekturtheoretiker Prof. Eyal Weizman spricht über territoriale Strategien entlang der israelisch-palästinensischen Grenze. Der Soziologe Prof. Michael Keith stellt den »olympischen Zaun« im Londoner Osten als Sinnbild der Vermischung von Eventkultur, Stadtplanung und Sicherheitsarchitektur vor. Auf Englisch.
Stadtspaziergang zur politischen Architektur Berlins
So. 22. März, 11 Uhr: Rund um den Reichstag ist eine politische Architekturlandschaft entstanden. Hier trifft mit großer architektonischer Geste vorgetragene Offenheit auf hermetische Abschottung. Der Stadtspaziergang mit dem Künstler und Buchautor Matthias Pabsch widmet sich diesem Spannungsverhältnis anhand der wichtigsten Bauten.
No Go Berlin: Ein Workshop über Berliner Stadtteile und ihr öffentIiches Image
Mo. 30. März bis Fr. 3. April, jeweils 10 - 15 Uhr Der künstlerische
Leiter des Stadtkunstprojektes urban dialogues Stefan Horn erstellt mit jungen Berliner_innen einen kleinen Stadtführer der besonderen Art. Die scheinbar gefährlichsten Ecken und die übelsten Stadtquartiere Berlins sollen dabei auf ironische Art vorgestellt werden.
Privat und/oder öffentlich? Temporäre künstlerische Interventionen im Stadtraum
Mit Miss le Bomb, Song of the roundabout and other traffic islands, Petra Kübert, Investitionsvorhaben Alexanderstraße, Varsity of Maneuvers, Kanutrip Spreeverinselung – eine öffentlich Recherche, und Eva Kietzmann. Eine Projektreihe des Instituts für Kunst im Kontext, UdK Berlin.
Homezone
Fr. 13. bis Di. 31. März, täglich 10 - 18 Uhr Der Kunstraum Kreuzberg/Bethanien und die Schüler_innen der Kurt-Löwenstein-Schule zeigen Arbeiten, die in Zusammenarbeit mit Mona Jas, Künstlerin und Stipendiatin für Kunstvermittlung der NGBK, und Alice Thoms, Kunstlehrerin, zum Thema nationale Identität und Heimat entstanden sind. Führungen mit Voranmeldung unter Tel.: 030/90298-1464.
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