15. Oktober 2009–11. Januar 2012
Künstler_innen
Roland Boden, Bernadine Caroll, Alexandre Decoupigny und Rae Spoon, Veronika Gerhard und Volkan, Simon Grennan und Chris Sperandio, Katharina Heilein, Evi Kruckenhauser, Michael Kurzwelly, Myriel Milicevic und Hanspeter Kadel, Yuka Oyama & Axel Ruoff, Hans Polterauer, Grit Ruhland
Arbeitsgruppe U10
Sofia Bempeza, Ania Corcilius, Jacopo Gallico, Eva Hertzsch, Edda Kapsch, Adam Page, Christiane Rekade
Oktober 2009
Alexandre Decoupigny & Rae Spoon: Worauf wartest du?
Live-Performances (U-Bahnhöfe: Kleistpark, Potsdamer Platz, Innsbrucker Platz, Schloßstraße, Wittenbergplatz, Alexanderplatz), CD
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj1-spoon.htm
Oktober 2009
Hans Polterauer: „o.T.“
Präsentation („Berliner Fenster”, U-Bahn-Fernsehen)
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj3-polterer.htm
Oktober 2009–Mitte 2011
Simon Grennan und Chris Sperandio: Invisible City / unsichtbare Stadt
Comic-Portraits (diverse U-Bahnhöfe, „Berliner Fenster“, dem U-Bahn-Fernsehen und BVG plus-Magazin)
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj2-grennan-sperandio.htm
November 2009–Februar 2010
Roland Boden: Das Kronos Projekt
Präsentation (U10-Rohbaubahnhof, Innsbrucker Platz,12. November), „Berliner Fenster“ (Dezember), Dokumentation & Modell (Bahnsteig der U2 am Potsdamer Platz, Dezember–Februar), Modell (Sammlung des Berliner U-Bahn-Museums im U-Bhf Olympia-Stadion (seit Juni 2010)
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj4-boden.htm
10. Dezember 2009
Katharina Heilein: Construction Time Again – Phase 1
Gesprächsabend (U10-Rohbaubahnhof, Potsdamer Platz)
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj5-heilein.htm
Mai–Dezember 2010
Katharina Heilein: Construction Time Again – Phase 2
Modellbau, Workshops, Tunnelbesichtigungen, Präsentation (U10-Modell, U-Bhf. Schloßstraße, Linie U9, 7.–9. Dezember)
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj5-heilein.htm
August – Oktober 2010
Grit Ruhland: U-Bahn-Geräusch-Chor
Chorproben, Präsentation (30. Oktober)
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj7-ruhland.htm
11.November 2010–9.Januar 2011
Yuka Oyama & Axel Ruoff: Moderne Märchen im Berliner Untergrund
Geschichtensammlung, Kurzfilme, Installation (U-Bhf. Potsdamer Platz, Linie U2), “Berliner Fenster” (November)
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj6-oyama-ruoff.htm
Dezember 2010–Januar 2011
Evi Kruckenhauser: Stereo Sehen
Filmexperiment und Videoinstallation, Präsentation (Sonderzug, Linie U2, Gleisdreieck bis Alexanderplatz, 28. November)
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj8-kruckenhauser.htm
Juni 2011
Bernadine Caroll: „babylon agentur“
Soundinstallation, Performance
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj9-carroll.htm
August–Dezember 2011
Myriel Milicevic und Hanspeter Kadel: Underground Currents
Installation (U-Bahnhof Neukölln)
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj10-milicevic.htm
Oktober–November 2011
Veronika Gerhard und Volkan T.: space is the place! A kanak-futurist mystery.
Filmproduktion, Präsentation, (Rohbau/Nebengleis U-Bahnhof…
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj11-gerhardundt.htm
November 2011-Januar 2012
Michael Kurzwelly: Reiseführer durch die schwarze Zone
Reiseführer/Publikation
http://u10.ngbk.de/projekte/d-proj12-kurzwelly.htm
Weitere Veranstaltungen:
Sonntagsspaziergänge:
12.9.2010 ab Drakestraße
19.9.2010 ab Innsbrucker Platz
26.9.2010 ab Potsdamer Platz
3.10.2010 ab Alexanderplatz
11.01.2012 um 19.00 Uhr Katalogpräsentation und Abschlussparty
im HBC Berlin, Karl-Liebknecht-Straße 9
Der erste Wettbewerb 2009/2010 nahm die in Teilen gebaute und nie in Betrieb genommenen Phantomlinie U10 zum Anlass, sich der Vergangenheit und Gegenwart des U-Bahnnetzes zu widmen, das als realer Ort und als imaginäre Welt eng mit der Geschichte Berlins verwoben ist. Die Künstler_innen haben daraus in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter_innen der BVG Projekte umgesetzt und die Entdeckungen, Erfahrungen und Kenntnisse, die sonst dem Auge des Betrachters verborgen geblieben wären, sichtbar gemacht (www.u10-berlin.de).
Der Wettbewerb 2010/2011 nahm den gesamten Bereich des U-Bahnsystems zum Anlass, um die Zukunft des Öffentlichen im „Öffentlichen Nahverkehr“ zu thematisieren. Das weit verzweigte Netz der Berliner U-Bahn befördert im Jahr fast 500 Millionen Fahrgäste. Menschen, die sich im Untergrund bewegen, aufhalten und transportiert werden wollen, haben Ansprüche und Erwartungen an die Atmosphäre und die Beförderungsbedingungen. Mit dem Angebot, das die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) entwickeln, müssen diese Anforderungen möglichst optimal befriedigt werden. Auch im Berliner Untergrund spiegeln sich gesamtgesellschaftliche Prozesse wieder, deren Ursachen beispielsweise technologische Entwicklungen und politische Entscheidungen sind. Wohin soll der „Zug“ fahren? Welche Möglichkeiten hat die „Öffentlichkeit“, sich in Zukunftsfragen zu „ihrem“ öffentlichen Transportunternehmen zu äußern und Einfluss zu nehmen? Welche Zukunft ist denkbar?
In Berlin werden die U-Bahnhöfe noch weitestgehend als öffentliche Räume wahrgenommen, mit Zugang für jeden zum Zug, zum Kiosk und zum Imbissstehtisch. Mit regelmäßigen Tunnelwanderungen, Sonderzügen, Festen und Tagen der offenen Tür sucht die BVG den direkten Kontakt mit der Bevölkerung. Hier bieten sich Anknüpfungspunkte für künstlerische Projekte, die eine Bewahrung des Öffentlichen im „Öffentlichen Nahverkehr“ der Zukunft mitgestalten.
Das Projekt U10 lud Künstlerinnen und Künstler ein, diese Fragen mit künstlerischen Mitteln zu erforschen und sich der komplexen Bedeutung des U-Bahnsystems heute und in Zukunft für die Stadt Berlin zu nähern. Während in den bisherigen Projekten die Erfahrungen und Kenntnisse der Mitarbeiter_innen der BVG im Mittelpunkt standen, sollten nun noch mehr als bisher auch andere Nutzergruppen des U-Bahnsystems einbezogen werden.
Pressestimmen
Tagesspiegel, 17.10.2010 (Annabelle Seubert)
“‘U 10 – von hier aus ins Imaginäre und wieder zurück’ wurde 2009 von der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst ins Leben gerufen. Die NGBK buddelt damit eine U-Bahnlinie aus, die nie fertiggestellt wurde. Denn 1984 übergab die DDR das S-Bahn Streckennetz in die Hände des Westens. West-Berlin musste sich fortan nicht länger beweisen, über genügend Transportmittel zu verfügen, um völlig unabhängig neben seinem ungeliebten Nachbarn zu existieren. Stattdessen nahm es die S1 wieder in Betrieb, die die DDR vorher lahmgelegt hatte, und ließ sämtliche Baupläne für eine ähnlich verlaufende U-Bahn fallen. Das wäre die U 10 gewesen, schwarz ihre Erkennungsfarbe, Rathaus Steglitz über Potsdamer Platz nach Weißensee ihr Verlauf.
Fast 300 Bewerbungen gingen ein, nachdem die NGBK einen Wettbewerb für Künstler ausgeschrieben hatte, die sich mit der U 10 auseinandersetzen sollten. Bedingung war, die Vorschläge für eine Zielgruppe auszurichten, die eher verkehrs- als kunstinteressiert ist. ‘Beides geht nicht’, meinen die NGBK-Organisatoren.”
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