23. Januar–20. Juni 2009
Teilnehmer_innen
Joshua Kwesi Aikins, Jamika Ajalon, Manuela Bojadzijev, CHINAZA, Jean-Ulrick Désert, Gabriele Dietze, Amy Evans, Jutta Franzen, Kien Nghi Ha, Farida Heuck, James T. Hong, Rajkamal Kahlon, Onur Suzan Kömürcü, Tobi Linnemann, Mitja-Sabine Lück, Paul Mecheril, Philip Metz, Lambert Mousseka/Stefanie Oberhoff, Yvette Mutumba, Toan Nguyen, Branwen Okpako, Remember Resistance (Sonja Hohenbild, Brigitta Kuster, Julien Enoka Ayemba), Renée Ridgway, Victoria B. Robinson, Juliane Strohschein, Carol Tulloch/Syd Shelton, Zara Zandieh
Arbeitsgruppe
Dörte Fischer, Lisa Glauer, Pablo Hermann, Steffen Krüger, Zoltan Kunckel, Sandrine Micossé-Aikins, Branka Pavlovic
Die Diskussionsreihe beleuchtet die Themen Identität und Positionalität im und jenseits des Kunstbetriebes in Deutschland.
Januar – Auftakt: Positionierung!
Eine Positionierung ist für einen gleichberechtigten Dialog über hierarchische Strukturen unerlässlich. Die Begriffe People/Menschen of Color und Weiß stellen eine Möglichkeit dar, die Positionen innerhalb dieses ungleichen Konfliktes zu benennen, zu besprechen und zu hinterfragen. Es wird ein Blick auf Definitionen und Geschichte dieser Begriffe geworfen und ihre Bedeutung für einen reflektierten Umgang und den gemeinsamen Kampf gegen Rassismus erörtert.
Februar – Erinnerung/ENTinnerung
Die Darstellung von Geschichte, das Erinnern, aber auch das Vergessen bzw. aktive Entinnern von historischen Ereignissen, kann ein machtvolles Mittel zur Etablierung und Fortschreibung dominanter Strukturen sein.
März – Subjekt!
Rassistische Strukturen degradieren Menschen of Color zu Objekten – die Subjektwerdung, das Lösen aus der zugewiesenen passiven Position ist ein widerständiger und ermächtigender Prozess. Der afrikanisch-amerikanische Philosoph W.E. Dubois prägte den Begriff der Double Consciousness, um eine Form der Selbstwahrnehmung zu beschreiben, die sich sowohl aus dem eigenen Blick, als auch aus dem Blick der dominanten Außenwelt speist.
April - Perspektiven
Ein Sachverhalt hat so viele Interpretationsmöglichkeiten wie Betrachter_innen. Wenn wir unsere Perspektive erweitern möchten, müssen wir uns von eingefahrenen Sichtweisen lösen.
Mai - Stimmen
Sich Gehör verschaffen, die eigene Stimme zu erheben, ist ein wichtiger Schritt hin zur Inanspruchnahme einer Subjektposition.
Juni - RE/POSITIONIERUNG
Der Auseinandersetzung und Anerkennung der eigenen Position folgt eine Repositionierung, in der bewusst Standpunkte bezogen werden, die Rassismus entgegenwirken, anstatt ihn zu bestärken.
Veranstaltungen:
Januar - Auftakt: Positionierung!
Freitag, 23. Januar
17:00h AG re/positionierung Einleitung (D)
18:00h Kien Nghi Ha People of Color: Empowerment und selbst-reflexive Identitätspolitik (Vortrag/D)
20:00h Jutta Franzen Doing Whiteness (Vortrag/D)
Samstag, Januar 24
18:00h Farida Heuck Global Immigration Service (Vor-trag/G)
10:00h – 17:00h Tobi Linnemann, Mitja-Sabine Lück Workshop zur Auseinandersetzung mit eigenem Weißsein (Workshop richtet sich an Weiß positionierte Menschen/Anmeldung erforderlich/D)
Februar - Erinnerung/ENTinnerung
Freitag, 20. Februar
18:00h Joshua Kwesi Aikins Die alltägliche Gegenwart der kolonialen Vergangenheit (Vortrag/D)
20:00h Philip Metz Das Schwarze im Auge des Anderen (Vortrag/D)
Samstag, 21. Februar
17:00h Yvette Mutumba Afro-Sphären in der Deutschen Kunstszene (Vortrag/E)
19:00h Remember Resistance (Sonja Hohenbild, Brigitta Kuster, Julien Enoka Ayemba) Koloniale Gespenster / Kinshasa-Brüssel (Film-, Foto-, Sound-und Live-Kommentar/D)
März - Subjekt!
Freitag, 20. März
18:00h Rajkamal Kahlon Double Consciousness: Painting and Performing the Racial Grotesque (Vortrag/Performance/E)
20:00h Onur Suzan Kömürcü Cultural Diversity and the Creative City: Lebensbedingungen von artists of Color in Berlin’s Kulturindustrie (Vortrag/D)
Samstag, 21. März
17:00h Branwen Okpako Maggie Burns (Vortrag/ Performance/E)
19:00h Juliane Strohschein Positionierung und Auseinandersetzung mit Weißsein (Vortrag/D)
April - Perspektiven
Freitag, 24. April
18:00h James T. Hong Taipei 101: Ein Blick auf Weißsein außerhalb Weißer Kontexte (Film/E)
20:00h Zara Zandieh Close-Distance: Die Perspektiven dreier Frauen, die zwischen 1960 und 1980 aus dem Iran nach Berlin migriert sind (Film/E)
Samstag, April 25
17:00h Manuela Bojadzijev Ultra-red: We Come From Your Future (Vortrag/D)
19:00h Toan Nguyen Move On Up - Gesellschaftspolitische Empowerment-Perspektiven in Bewegung (Vor-trag/D)
Mai - Stimmen
Freitag, 22. Mai
10:00 - 17:00h Amy Evans The Response/Responsibility of Performance Writers of Color (Workshop richtet sich an People of Color/Anmeldung ist erforderlich/E)
10:00 - 17:00h CHINAZA The Exceptional Me: Workshop zur Entdeckung eines radikalen Sounds für People of Color (Workshop richtet sich an professionelle Musiker_innen of Color/Anmeldung ist erforderlich/E)
18:00h Paul Mecheril Der doppelte Mangel, der marginale Subjekte hervorbringt, und den sie vervollkomnen (Vortrag/D)
Samstag, 23. Mai
10:00 – 14:00h Amy Evans The Response/Responsibility of Performance Writers of Color (Workshop richtet sich an People of Color, zweiter Teil/E)
10:00 - 14:00h CHINAZA The Exceptional Me: Workshop zur Entdeckung eines radikalen Sounds für People of Color (Workshop, zweiter Teil/E/D)
15:00h Victoria B. Robinson Schwarze Autorin im Weissen Mainstream (Vortrag/D)
18:00h Renée Ridgway Onkel Barack‘s Hütte (Vortrag/E)
19:00h Jean-Ulrick Désert White-Lessons/The Lagom Project and the works of Jean-Ulrick Désert (Vortrag/E)
Juni - RE/POSITIONIERUNG
Freitag, 19. Juni
18:00h Carol Tulloch/Syd Shelton Rock against Racism 1976 – 1981 (Vortrag/E)
20:00h Gabriele Dietze Critical Whiteness Theorie und Kritischer Okzidentalismus. Zwei Figuren hegemonialer Selbstreflexion (Vortrag/D)
Samstag, 20. Juni
16:00h Jamika Ajalon Locations of the Mothership: The Black Female Subject as a Site of Resistance (Anti-Lecture/E)
18:00h AG re/positionierung Zusammenfassung (D)
20:00h Lambert Mousseka/Stefanie Oberhoff Internationales Puppentheater (Performance/D/F)
Bitte beachten Sie: Veranstaltungen die mit D/G gekennzeichnet sind, finden auf Deutsch statt, mit E gekennzeichnete auf Englisch.