15. März–30. April 2003
Eröffnung:
14. März 2003
Künstler_innen
Maquina del Fuego, Alberto Goldenstein, Alicia Herrero, Veronike Hinsberg, Eva-Christina Meier, Eduardo Molinari, H. Oesterheld/ Solana Lopez, Daniel Richter
Arbeitsgruppe Argentinien
Andreas Fanizadeh, Wolfgang Kaleck, Hans Kittel, Eva-Christina Meier, Tonja Salomon
Übernahme nach Shedhalle Zürich
Aus der Pressemitteilung:
Fast zwanzig Jahre nach der letzten Diktatur befindet sich Argentinien erneut in einer tiefen Krise. Am Beispiel des südamerikanischen Landes beschäftigt sich die Ausstellung mit Fragen von Kontinuität und Diskontinuität historischer Prozesse und thematisiert deren spezifische Bildhaftigkeit. Die Positionen der beteiligten Künstlerinnen reflektieren dabei frühere Debatten um Popkultur, Konzept und Avantgarde-Kunst. Sie vertreten eine universelle und engagierte Kunstproduktion, die sich auf aktuelle soziale Ereignisse bezieht – ohne sich von diesen ideologisch vereinnahmen zu lassen.
Pressestimmen
Die Tageszeitung, 17.03.2003 (Harald Fricke)
“Von Alicia Herrero [..] stammt ein rasant geschnittenes Video über Arbeiterinnen in einer Textilfabrik, das sie mit einem Environment aus Rednerpulten und Mikrofonen koppelt. Nebenan hat Eva-Christina Meier in diversen Fallstudien die Lebenssituation der mittlerweile erwachsenen Kinder von verschleppten Regimegegnern fotografisch begleitet. Manche wohnen heute in modernen Hochhausblöcken, in direkter Nachbarschaft mit ehemaligen Angehörigen des Militärs. Offenbar haben sich mit der Zeit selbst die Spannungen zwischen Opfern und Tätern abgeschliffen, sind die unaufgelösten Konflikte zur Normalität geworden. In solchen Überschneidungen ist ‘Alltag und Vergessen’ mehr als nur ein mit Leben gefülltes Archiv zur bitteren Geschichte und Gegenwart Argentiniens. Es geht auch um die Frage, warum die gesellschaftlichen Utopien nach dem Ende des Militärregimes so prompt verloren gegangen sind.”
Zitty, 03.04.2003 (Martin Conrads)
“[Die Ausstellung] versucht, zwei historische Prozesse dokumentarisch-künstlerisch zu erfassen: die Militärdiktatur und den Staatsbankrott vom Dezember 2001. Um die Drastik der aktuellen Lage zu unterstreichen, stellen die Katalogtexte aus argentinischer Sicht die Zeit nach dem Staatsbankrott als Krieg dar, als ein Ereignis, dessen Wirkung jener des 11. September vergleichbar sei.”
Der Tagesspiegel, 14.04.2003 (Michael Nungesser)
“Die Ausstellung unternimmt viele Versuche, eine Ästhetik des Widerstehens aufzuzeigen, die über argentinische Verhältnisse hinausweist. Das Konzept ist vielschichtig, aber ohne Hintergrund-(und manchmal auch Sprach-)Kenntnisse nicht immer leicht nachvollziehbar. Zusammen mit den analytischen Texten des Kataloges ergibt sich jedoch eine ausbaufähige Materialsammlung.”
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