1. Januar–31. Dezember 2017
Stipendiat_innen
Die Kunstvermittlungs-Stipendiatin des Jahres 2017 Stefanie Wiens setzte bei der Frage an, wer eigentlich Kunst vermittelt. Um welche Personen handelt es sich für gewöhnlich und wie verändert sich die Perspektive, wenn dies Menschen mit Behinderung sind? Das Angebot, das Stefanie Wiens erarbeitet hat, richtet sich zunächst an die Vermittlerinnen – an Frauen, die sich mit den in der nGbK ausgestellten Werken auseinandersetzen und eigene Vermittlungsstrategien entwickeln wollen. Gemeinsam mit den Besucher_innen nähern sie sich der Kunst auf neuen Wegen.
Stefanie Wiens ist Kulturmanagerin und -vermittlerin mit Schwerpunkt Inklusion. Sie forscht einerseits theoretisch zum Thema “Inklusives Museum“ (nominierte Masterarbeit, Evaluationsangebot “Inklusives Museum“ mit der GETEQ) und setzt dieses andererseits praktisch um (ehemaliges Projekt “Neue Perspektiven gewinnen!“ und aktuell Platz da!). Stefanie Wiens ist freiberuflich für verschiedene Träger tätig und hält regelmäßig Vorträge.
Termine (Auswahl):
In der Ausstellung „Dreams&Dramas. Law as Literature“
Donnerstag, 30. März 2017, ab 16.30 Uhr
und Donnerstag, 4. Mai 2017, ab 16 Uhr
Platz da: Hilde häkelt!
Hildegard Wittur hat aus ihrer Sicht auf das Kunstwerk “jus soli - the right of soil” von Anca Benera und Arnold Estefan eine erstaunliche Performance entwickelt. Die Künstlerin mit Lernschwierigkeiten verstand die Idee, die Fahnen der Geburts- und Herkunftsländer aufzudröseln und als Fadenknäuel zu reduzieren so: Alle Flaggen und Menschen sind aus dem selben Material gemacht.
Aber ihr stellte sich auch die Frage: Warum haben Sie denn dann daraus nichts Neues gemacht?
Was Sie damit meint, können die Besucher_innen in der Ausstellung „Dreams&Dramas. Law as Literature“ erleben.
In der Ausstellung “Queerhana im Kontext autonomer Bewegungen in Israel/Palästina von 2001-2009”
Sonntag, 2. Juli 2017, 14-16 Uhr
Platz da: Kunst in der Shoah!
Die Kunstvermittlerin Katrin Dinges spricht am Beispiel des Videos über die Bau-Familie in der aktuellen Ausstellung über Kunst als Überlebensstrategie in der Shoah.
Joseph Bau, ein Überlebender des Konzentrationslagers Placzow., war Grafiker und Poet. Eine der Botschaften, die er seinen beiden Töchtern mit auf den Weg gab, lautete: Lachen ist die beste Medizin. Getreu diesem Motto bringen die Bau-Schwestern mit ihrem Kabarett die Menschen zum Lachen. In der Ausstellung „THIS IS A FREE ZONE Queerhana im Kontext autonomer Bewegungen in Israel/Palästina von 2001-2009“ spricht Katrin Dinges mit den Workshop-Teilnehmer_innen über die Kraft der Botschaften der Bau-Familie.
In der Ausstellung “Ein wenig Schnee (Bilder vom Stadtrand)“, station urbaner kulturen (Berlin-Hellersdorf) / im Rahmen von “Kunst im Untergrund 2016/17: Mitte in der Pampa”
Freitag, 8. September 2017, 14.30 und 15.30 Uhr
Platz da! Kunstvermittlung mit Silja Korn
Im Rahmen des Nachbarschaftsfestes am Kastanienboulevard gibt es in der station urbaner kulturen eine Führung durch die aktuelle Ausstellung. Silja Korn hat eine eigene Art der Begegnung und Wahrnehmung von Kunst. Die blinde Malerin wird die Portraitzeichnungen des Künstlers Jihad Issa und Fotografien der Künstler_innen Ulrike Kuschel und Edgar Zippel gemeinsam mit den Besucher_innen näher erkunden. Lassen Sie sich auf eine Annäherung mit anderen Sinnen ein!
In der Ausstellung “Tunnel below / Skyjacking above”
Donnerstag, 21. September 2017
Inspiriert durch das Treffen mit der Künstlerin Nina Lundström entwickelte die häkelnde Platz da!-Vermittlerin Hildegard Wittur ihre eigene Grenz-Performance: Sie fuhr zurück zu dem Ort, an dem sie damals in Berlin die Grenze überqueren wollte und legte den Grenzverlauf mit ihrer Häkelkunst nach. In der aktuellen Ausstellung zum Thema Grenzen.
Im Rahmen der Ausstellung “REALITY CHECK: WILD CUBE AND GROUND CONTROL”
Donnerstag, 9. November 2017
Platz da!- Kunstvermittlerin Hildegard Wittur reagierte auf die aktuelle Ausstellung REALITY CHECK: Sie siedelte ein buntes Allerlei aus Gras, Löwenzahn, Efeu, Krokus und völlig unbekannten Bordsteinpflanzen um. Ihr neuer Platz befindet sich direkt am Eingang zur nGbK. Hildegard Witturs Kommentar: “Soll doch jeder wachsen wie er will!”.
In der Ausstellung “Reframing Worlds - Mobilität und Gender aus postkolonial, feministischer Perspektive”
Sonntag, 3. Dezember 2017
Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung
Silja Korn sprach in der Ausstellung mit Künstler_innen und Kurator_innen. Moira Zoitls aus Stoff nachgelegte Fruchtbarkeitspuppe konnte ertastet werden.
Außerdem ging es um die Verwendung des Ausdrucks “blinder Fleck”. Platz da! schlägt stattdessen vor, von “Seiten der eigenen Persönlichkeit” zu sprechen, “die Mensch nicht wahrnimmt.”