26. April–1. Juni 2003
Eröffnung:
25. April 2003
Künstler_innen
Boaz Arad, ‘Chicky’ Arad, Oreet Ashery, Yael Bartana, Tamy Ben-Tor, Zoya Cherkassky, Anat Ben David, Yoav Ben David, Amit Epstein, Nir Hod, David Katz, Vadim Levin, Ruti Nemet, Hila Peleg-Lavi, Pil und Galia Kollektiv, Avi Pitchon, Roee Rosen, Dan Shadur, Tai Shani, Dina Shenhav, Lior Shvil, Doron Solomons, Eliezer Sonnenschein
Arbeitsgruppe
Stéphane Bauer, Tsafrir Cohen, Adi Nachmann, Hila Peleg-Lavi, Avi Pitchon, Antje Weitzel, Mirjam Wenzel
Aus der Pressemitteilung:
Wonderyears ist ein Projekt mit jungen israelischen Künstlern und Künstlerinnen, das den Stellenwert der Shoah und des Nationalsozialismus innerhalb der heutigen israelischen Gesellschaft reflektiert. Neben einer Ausstellung mit Malerei, Zeichnung, Fotografie, Video bis Installation umfasst das Projekt ein umfangreiches Beiprogramm mit Performances, Vorträgen und Filmvorführungen, ein Archiv mit dokumentarischem Material und einen Katalog.
Die Ausstellung thematisiert die Funktion der Shoah im Selbstverständnis der jüdisch-israelischen Gesellschaft als traumatisierte Nation und beleuchtet deren Bedeutung in der gegenwärtigen politischen Situation. Die Arbeiten beziehen sich dabei u.a. auf dokumentarisches Material und dessen Verfremdung und auch auf die Phantasien heranwachsender israelischer Jugendlicher. Wonderyears – eine andere Bezeichnung für die Jahre des Heranwachsens – zeugt nicht nur von der anhaltenden Präsenz der Shoah in Kindheit, Jugend und Familie in Israel, sondern zudem auch von der Transformation von Geschichte in eine Semiotik der Differenz zwischen ‘Gut’ und ‘Böse’.
Pressestimmen
Tagesspiegel, 28.04.2003 (Oliver Heilwagen)
“Gibt es etwas Provokanteres als das: im Land der Shoah-Überlebenden mit der Ikonographie des Nationalsozialismus zu spielen? Selbst ein Publikum, das sich an Schockeffekte aller Art gewöhnt hat, lässt sich mit diesem neuerlichen Angriff aus der Reserve locken – worum sich 23 israelische Künstler, die mit „Wonderyears“ in der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) und im Künstlerhaus Bethanien vorgestellt werden, eifrig bemühen. […] Die gezeigten Arbeiten wirken wie israelische Varianten der Soz-Art: Sie tauchte in einer Phase auf, in der die Embleme totalitärer Ideologie noch überall präsent waren, sie aber ihre Wirkungsmacht über die Gemüter allmählich verloren. Und es gelang ihr, diese Zeichen durch Vulgarisierung dauerhaft zu entzaubern.