1. Dezember 2000–31. Dezember 2002
Arbeitsgruppe
Ana Bilankov, Susanne Bosch, Beate Jorek, María Linares, Nanna Lüth, Bill Masuch, Carmen Mörsch, Ulrike Stutz
KUNSTVERMITTLUNGSPROJEKTE
Erzähler_Innen. Workshop auf dem Symposion zur Vermittlung zeitgenössischer Kunst, Hamburg, 21. Mai 2005
E X P O R T - Vernetzte Gespräche. Kommunikationsaktion zu VALIE EXPORT Mediale Anagramme, Februar-März 2003
Kunstvermittlung zu africa apart. Afrikanische Künstler und Künstlerinnen konfrontieren Aids, Dezember 2002-Februar 2003
Werkstattgespräche und Radiosendung in Kooperation mit dem Südosteuropa-Kulturzentrum und NN. Zur Ausstellung Sarajevo 1991-1999 Selbstporträt, September - Oktober 2002
Führung und Fotoworkshop zu weiblichen Identitäten für Mädchen und Frauen verschiedener Altersgruppen und Nationalitäten zur Ausstellung Sanja Ivekovic - PERSONAL CUTS, September - Oktober 2002
„Verdeckte Vermittlung“ - Führungen durch Berlins Designer Läden zum Projekt Catch I, September - Oktober 2002
„Bioporträts“- Öffentliche Aktion und Werbefilm im Berliner Fenster zum Projekt Kunst auf dem U-Bahnhof Alexanderplatz Ambient Green von Gertrud Fischbacher, September - Dezember 2002
„Soziale Raumforschung I-III” zum Wettbewerb Evolutionäre Zellen - Selbstbeauftragtes Gestalten gesellschaftlicher Perspektiven, April - November 2002
„Gesellschaftsspiele und Kommunikationsbrücken” zum Wettbewerb Evolutionäre Zellen - Selbstbeauftragtes Gestalten gesellschaftlicher Perspektiven, April - November 2002
“Eine Frage der Kontrolle” - Workshop und öffentliche Iris-Forschung zur Ausstellung Angewandte (Un)Sicherheit, Mai - Juni 2002
Ausstellungsgespräche und Schreibwerkstatt zur Ausstellungsreihe Unterbrochene Karrieren – Partnerschaften, Dezember 2001- Dezember 2002
FAMILIENSTUDIO KOTTI - Aktion am Kottbusser Tor, zur Ausstellung Familienbild, Oktober 2001
Führung und Fragespiel für MitarbeiterInnen der Blindenanstalt von Berlin zur Ausstellung Hybrid Video Tracks, 5. Oktober 2001
FÜR ALLE! Limousinenshuttle-Service vom Art Forum in die NGBK zur Ausstellung Hybrid Video Tracks, 4. Oktober 2001
“Widerständige Videopraxis für Mädchen” – Workshop zur Ausstellung Hybrid Video Tracks, September 2001
„Sehmaschinen“ - Fortbildung für KunstlehrerInnen zur Ausstellung Hybrid Video Tracks, September 2001
Aktion am Alexanderplatz mit BVG-BenutzerInnen zur Ausstellung des Wettbewerbs Alexanderplatz U 2 in der Galerie Pankow, Mai-Juni 2001
Fotografische Aktionen und Camera-Obscura-Schulkurs zur Ausstellung ex machina - Über die Zersetzung der Fotografie, Mai-Juni 2001
Performative Führungen und Planspiel zur Ausstellung JOAN JONAS PERFORMANCE VIDEO INSTALLATION, April-Mai 2001
“h.o.m.e. - Mobile Innenräume im öffentlichen Raum” Workshop mit Schülern zu den U2-Kunst-Projekten am Alexanderplatz, März 2001
“Vom Altarbild im 13. Jahrhundert zur Projektarbeit in Kunstvereinen des 21. Jahrhunderts” Ein Theorie- Praxisseminar, Februar 2001
“Den leeren Raum füllen - Der Raum als Projektionsfläche” Workshop zum Medium Dia mit Hellersdorfer Gymnasiasten (Leistungsgruppe Fotografie), Februar 2001
KUNST / KONTEXT / VERMITTLUNG Eine Woche Öffentlichkeit. Arbeitstagung und Projektraum, Januar 2001
“Spiel ohne Grenzen”. Kunstaktion / Gewinnspiel im öffentlichen Raum “Transit - Ein Spiel mit und ohne Grenzen”. Planspiel. Zur Ausstellung Significans, Dezember 2000
Vortrag zu siebt: “Was machen Künstlerinnen in der Kunstvermittlung? Tagung “Multiple Existenzen”, Weimar, November 2000 und Lange Nacht der Museen, Berlin, Januar 2000
Aus der Webseite:
In den neunziger Jahren ist die Grenze zwischen künstlerischer Praxis und Kunstvermittlung durchlässiger geworden. Parallel zu einem sich neu definierenden Kunstbegriff, in dem Werkbegriff und Autorenschaft neu verhandelt und radikal in Frage gestellt werden, ist die Kunstvermittlung zu einem offenen Feld geworden, in dem eine Vielfalt von Handlungs- und Interventionsformen angelegt ist.
Kunstcoop© existiert seit Oktober 1999 als eine Initiative von Künstlerinnen, die über ihre künstlerische Arbeit hinaus in der Kunstvermittlung tätig sind. Das künstlerische Selbstverständnis der Gruppe ermöglicht eine andere, kreative Annäherung an Gegenwartskunst, die sich als interaktive Kunstaktion versteht. Durch ihre Initiative möchte die Kunstcoop© einer breiteren Öffentlichkeit Zugänge zur Kunst ermöglichen und die Wahrnehmung von und die Akzeptanz für Gegenwartskunst erweitern. In den Dialog über Kunst werden Personen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen und beruflichen Zusammenhängen einbezogen.
An diesen Schnittstellen entsteht ein neuer sozialer und kommunikativer Raum.
In Zusammenarbeit mit den AGs der NGBK möchte die Kunstcoop© weiter neue Formen der Kunstvermittlung entwickeln, durch die ein Crossover von Disziplinen und Öffentlichkeiten ermöglicht wird.
Die Aktivitäten der Kunstcoop© lassen sich über den NGBK-Ausstellungs-Rahmen hinaus denken und als ein Labor verstehen, das im Kunstbetrieb eine Schnittstelle für Vernetzungen bildet. Ein Forum, das internationalen Austausch sucht und theoretische und praktische Ansätze der Kunstvermittlung an verschiedenen Orten diskutiert und aufnimmt.
Die Künstlerinnen der Kunstcoop© spielen verschiedene Rollen für die NGBK und erfüllen oder wecken je nach Ausstellungsprojekt, Besucherandrang und Wunschpublikum bestimmte Bedürfnisse. Bewußt versuchen wir den Ausstellungen etwas hinzuzufügen, was jeweils so noch nicht da ist, von Einladungspolitik, über inszenierte Informationssituationen und Diskussionsforen, Unterhaltung, Kommentar bis zu neuen Formen der Dokumentation. Tendenziell sehen wir unsere Vermittlungsaktionen in der NGBK als Kontrapunkte, die im Gespräch mit Projektgruppen und den RezipientInnen im Vorfeld und vor Ort entwickelt werden.
Für uns als Kunstvermittlerinnen öffnet sich so ein Feld, das uns neue Arbeitsmöglichkeiten und Experimente ermöglicht. So wie die Kunstbegriffe von kategorischen Forderungen nach ästhetischer Qualität, konzeptueller Strenge bis zu politischen Ansätzen reichen, sollte auch die Kunstvermittlung verschiedene Aspekte repräsentieren und verschiedene Wege gehen. Eventuell dialektische Wege, so daß z.B. emotional-aufgeladenen Ausstellungsinhalten besonders spröde, informative Aktionen gegenüberstehen oder die Kunstcoop© einer ausgesprochen ästhetisierenden Kunst agitatorisch begegnet. Unsere vermittlerischen Aktionen positionieren sich gegenüber aktuellen künstlerischen Standpunkten, können aber auch die Bedingungen aktueller Ausstellungsproduktion oder hintergründige politische Prozesse reflektieren. Dabei geht es auch immer darum, die NGBK und ihren Kreuzberger und Berliner Rahmen mitzudenken, das Umfeld zu nutzen und kritisch zu befragen.
Die Kunstvermittlung der Kunstcoop© kann sich temporär von den Ausstellungen autonomisieren, d.h. eigene Themen und Projekte entwerfen, die sich unabhängig von einer bestimmten Ausstellung ereignen, als eigenständige Produktion und Interventionen existieren.