KUNST IM UNTERGRUND (seit 1993)

1. Januar 1993–31. Dezember 2023

Wettbewerb
Ausstellungsreihe


Kunst statt Werbung 1993: Hund ist extra

Kunst statt Werbung 1994: Warum gerade ich?

Kunst statt Werbung 1995: Schöne Aussichten

Kunst statt Werbung 1996: zurückbleiben

Kunst statt Werbung 1997: privat

Kunst statt Werbung 1998: einladung / Traumhöhe

Kunst statt Werbung 1999: Exit Loop

Alexanderplatz U2, 2000

Alexanderplatz U2, 2001-03

Alexanderplatz U2, 2003-04

U2 Alexanderplatz 2005:
Sauberkeit – Service – Sicherheit

U2 Alexanderplatz 2006

U2 Alexanderplatz 2007

Kunst im Untergrund 2008:
Glück gehabt!

Kunst im Untergrund 2009-11:
U10 – Von hier aus ins Imaginäre und wieder zurück

Kunst im Untergrund 2012:
VORNE FAHRN

Kunst im Untergrund 2013:
Nach der Arbeit

Kunst im Untergrund 2014-15:
Was ist draußen?

Kunst im Untergrund 2016-17:
Mitte in der Pampa

Kunst im Untergrund 2018:
Plakat politisch machen

Kunst im Untergrund. 60 Jahre
Circle Line – Kunst inmitten und am Rande der Stadt (Diskurstage)

Kunst im Untergrund 2019: Up in Arms

Kunst im Untergrund 2020/21: as above, so below

Kunst im Untergrund 2022/23: Neue urbane Öffentlichkeiten

Die Kunst im Untergrund hat eine lange Geschichte, die 1958 auf dem Bahnsteig der Linie U2 im U-Bahnhof Alexanderplatz begann und dort bis 2008 beheimatet war. Seit Anfang der 90er Jahre unter der Trägerschaft der nGbK wurden von einer Arbeitsgemeinschaft (AG) offene Wettbewerbe unter dem Titel „Kunst statt Werbung“ ausgeschrieben, anfangs für die Hintergleiswerbeflächen und ab 1999 auch auf dem Bahnsteig: Dadurch wurden die Künstlerinnen und Künstler angeregt, den Ort weniger „museal“, sondern mehr in seiner Funktion eines öffentlichen Transitraumes zu begreifen.

2008 wurde der U-Bahnhof Alexanderplatz von Werbetreibenden beansprucht. Der Bahnhof, der nie mit Werbung bestückt wurde, war aufgrund der hohen Fahrgastfrequenz nun Geld wert – ihn der Kunst zu überlassen, war undenkbar geworden. Der Verlust des traditionellen Standortes führte zu starken Verwerfungen innerhalb der nGbK, die federführende AG löste sich unter Protest auf. Nach längerem Hin und Her entschied sich die nGbK aber schließlich, den Wettbewerb unter den anderen Bedingungen, ohne festen U-Bahnhof, weiter zu führen. 2008/2009 wurde als Interimslösung wieder ein Plakatwettbewerb ausgeschrieben. Unter dem Titel „Glück gehabt“ wurden Einzelwerke gesucht, die auf den Bahnhöfen Bernauer Straße, Voltastraße und Weinmeisterstraße gezeigt wurden.

Ab 2009 wurde der Wettbewerb mit einem Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit zwischen Künstler_innen, BVGern und anderen Expert_innen des Untergrundes ausgerichtet. Die neue AG behandelte bis 2011 mit ihrem Projekt “U10 – von hier aus ins Imaginäre und wieder zurück” das U-Bahnnetz als Spiegel der Berliner Geschichte, als Seismograph aktueller städtischer Entwicklungen und als Projektionsort für die Zukunft des Öffentlichen. Der Name U10 verweist auf die einst geplante, aber nie zu Ende gebaute Linie U10. Einige der ausgewählten Arbeiten konnten in Bereichen von bereits gebauten, aber bisher ungenutzten Bahnsteigen und Tunnel der Linie U10 präsentiert werden.

Die Offenen Wettbewerbe 2012 („Vorne fahrn“) und 2013 (“Nach der Arbeit“) fragten nach künstlerischen Kommunikations- und Interventionsmöglichkeiten im Medium Plakat, die auf den (Hintergleis-)Plakatflächen einzelner U-Bahnhöfe umgesetzt wurden. Der Wettbewerb nahm so Bezug auf die Anfänge des künstlerischen Plakatwettbewerbs, der den U-Bahnhof Alexanderplatz ab den 1950er Jahren durch Plakatgestaltungen in einen Ausstellungsraum verwandelte. Im Unterschied zum historischen Wettbewerb wurden der Radius innerhalb der Stadt und des U-Bahnnetzes erheblich erweitert und künstlerische Arbeiten produziert, die dezidiert orts- und kontextbezogen vorgingen.

Das Hauptaugenmerk lag somit auf einer interventionistischen Herangehensweise der Künstler_innen. Unterstützt wurde der Ansatz durch die Präsenz nur eines Wettbewerbsbeitrages je Bahnhof und nicht zuletzt durch die Änderung des Paradigmas „Kunst oder Werbung“: Aufgrund des interventionistischen Charakters war es folgerichtig, die künstlerischen Beiträge in einer „normalen“ Umgebung wirken zu lassen.

Seit 2014 (Was ist draußen?) engagiert sich die Arbeitsgruppe Kunst im Untergrund auch in der Großsiedlung Berlin-Hellersdorf - rund um die Projektzentrale station urbaner kulturen sowie im angrenzenden öffentlichen Raum.